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Video: rbb UM6 | 19.11.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Annette Riedl

Berlin-Charlottenburg

Hunderte Menschen demonstrieren gegen Antisemitismus

Sechs Wochen nach dem Angriff der islamistischen Hamas haben Hunderte Menschen in Berlin gegen Antisemitismus und für Solidarität mit Israel demonstriert. Sie zogen am Sonntagnachmittag über die Tauentzien-Straße Richtung Lehniner Platz in Berlin-Charlottenburg. Viele Teilnehmer hatten israelische Flaggen dabei oder hielten Schilder hoch mit Aussagen wie "Israel wants Peace" (Israel will Frieden), "Free Gaza from Hamas" (Befreit den Gazastreifen von der Hamas).

Berlin-Mitte

Tausende Menschen demonstrieren gegen Krieg in Gaza

Mehrere Tausend Menschen haben am Samstagnachmittag für Palästina und gegen die Angriffe Israels im Gazastreifen demonstriert. Die Polizei verhängte strenge Auflagen.

Polizei geht von 500 Teilnehmern aus

Die Berliner Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf 500. Die Veranstalter hatten bei der Anmeldung der Demonstration die Zahl 2.000 genannt. Bis zum späten Nachmittag seien keine Zwischenfälle bekannt geworden.

Rabbiner Yehuda Teichtal sagte zu Beginn der Demonstration: "Unsere Botschaft heute ist klar und deutlich: Jüdisches Leben wird eine starke, lebendige Zukunft in Deutschland haben. Und wir stehen zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern in Israel."

Der Geschäftsführer des Berliner Bundesligisten Hertha BSC, Thomas Herrich, sagte, gerade in diesen Zeiten, in denen Juden zur Zielscheibe von Hass und Hetze würden, sei es wichtiger denn je, sich zu engagieren und die Stimme zu erheben. "Solidarität mit Israel bedeutet, sich für die Sicherheit und das Wohlergehen des Landes, aber auch für alle Jüdinnen und Juden in Israel und auf der Welt einzusetzen."

Organisatoren kritisieren Hetze gegen Israel

Lior Steiner von der Organisation Jüdisches Leben Berlin (JLB), die zu der Demonstration aufgerufen hatte, sagte, in den vergangenen Wochen sei ein großer Zusammenhalt innerhalb der jüdischen Community mit all ihren Sympathisanten wahrnehmbar gewesen. Aber es gebe auch die andere Seite: "Wenn man einen Blick auf die Nachrichten wirft, stellt man fest, dass es täglich deutschlandweit Tausende von Menschen auf propalästinensischen Demonstrationen gibt, die durch die Straßen ziehen."

Es werde gegen Israel gehetzt, als sei das selbstverständlich. "Wir können diese Demonstrationen nicht verhindern, aber was wir tun können, ist diesem Hass entgegenzuwirken." Steiner sagte, es gehe darum, nicht leise zu sein. "Wir lassen uns auch von niemandem mehr einschüchtern oder den Mund verbieten. Mit unseren Demonstrationen möchten wir zeigen, dass es ein starkes, lebendiges, jüdisches Leben in Berlin gibt."

Die Organisation Jüdisches Leben Berlin wurde nach Steiners Angaben als Reaktion auf die Erfahrungen nach dem Angriff der Hamas auf Israel von Vertretern aus der jüdischen Community gegründet. Sie setzt sich für Toleranz, Demokratie, ein starkes Israel sowie gegen jegliche Form des Antisemitismus ein.

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