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Audio: rbb24 Inforadio | 06.11.2023 | Amelie Ernst | Quelle: dpa-Bildfunk /Soeren Stache

Fraktion in Landtag wackelt

Zeschmann verlässt BVB/Freie Wähler

Der Landtagsabgeordnete Philip Zeschmann hat überraschend seinen Austritt aus der Partei BVB/Freie Wähler erklärt. Die könnte nun ihren Fraktionsstatus verlieren. Zeschmann begründete seine Entscheidung mit Problemen mit Parteichef Péter Vida.

Die Freien Wähler im Brandenburger Landtag stehen kurz davor, ihren Status als Fraktion zu verlieren. Grund ist der Austritt des Landtagsabgeordneten Philip Zeschmann. Mit dann nur noch vier Mitgliedern könnte die Partei BVB/Freie Wähler ihren Fraktionsstatus nicht aufrechterhalten. Eine Entscheidung dazu steht noch aus. Der Landtag wolle den Sachverhalt rbb-Informationen zufolge erst prüfen.

In einer Pressemitteilung begründet Zeschmann am Montag seinen Austritt aus der Fraktion mit "unüberwindbaren Unvereinbarkeiten in der Zusammenarbeit mit dem Landes- und Fraktionsvorsitzenden Péter Vida". Der Vertrauensverlust sei in den vergangenen Wochen und Monaten so groß geworden, dass ihm nur dieser Schritt bleibe, so Zeschmann gegenüber dem rbb. Er habe sich nie vorstellen können, seine politische Heimat BVB/Freie Wähler und die Landtagsfraktion einmal aufgeben zu müssen.

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Konkret soll es um Vidas Führungsstil und dessen Machtanspruch innerhalb der Fraktion und im Landesverband gehen. Bei der Aufstellung der Landesliste für die Landtagswahl im kommenden Jahr erreichte Zeschmann Ende September nur Platz 8.

Es ist das zweite Mal, dass sich bei den Freien Wählern im Brandenburger Landtag ein Bruch ereignet. 2017 verloren sie ihren Status als parlamentarische Gruppe. Damals verließen zwei Abgeordnete nach Streitigkeiten mit Péter Vida die Partei.

Der gebürtige Berliner Zeschmann sitzt seit 2019 im Landtag und ist zudem Mitglied im Kreistag Oder-Spree sowie im Gemeinderat Schöneiche. Er unterhält ein Wahlkreisbüro in Woltersdorf sowie ein Bürgerbüro in Eisenhüttenstadt. Bis Ende 2011 war er Mitglied der SPD.

Landeschef spricht von "vertrauensvoller" Zusammenarbeit

Péter Vida zeigte sich indes verwundert über Zeschmanns Entscheidung. In einer Pressemitteilung spricht der Landeschef von einer "kollegialen und vertrauensvollen" Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes und Parlaments.

Erst kürzlich habe man Zeschmann die Leitung der Kommission zur Erstellung eines Wahlprogramms für die Brandenburger Landtagswahlen im kommenden Jahr übertragen, schreibt Vida. "Daher ist ein solcher Schritt nicht nachvollziehbar."

Sendung: Antenne Brandenburg, 06.11.2023, 09:50 Uhr

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