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Video: rbb24 Abendschau | 22.12.2023 | Jörn Kersten | Studiogespräch mit Günter Ziegler | Quelle: dpa

Unruhe an Berliner Uni

FU-Präsident Ziegler lehnt Rücktritt nach offenem Brief ab

Der Präsident der Freien Universität Berlin (FU) Günter Ziegler hat einen Rücktritt abgelehnt. In der rbb24 Abendschau wies er am Freitag den Vorwurf zurück, nicht entschlossen genug gegen anti-israelische und antisemitische Tendenzen an der FU vorzugehen.

Pro-Palästina-Veranstaltung

Berliner Polizei räumt Hörsaal der FU - zwei Anzeigen wegen Körperverletzung

Bei einer Protest-Veranstaltung von pro-palästinensischen Aktivisten an der FU Berlin kam es zunächst zu Rangeleien. Weil die Gruppe den Hörsaal nicht räumen wollte, musste die Polizei anrücken.

Jüdische Studierenden Union legte Ziegler Rücktritt nahe

Ziegler reagierte damit auf einen offenen Brief von Noam Petri, Vize-Präsident der Jüdischen Studierenden Union, der dem FU-Präsidenten nach der Besetzung eines Hörsaals durch israel-kritische Studenten in der vergangenen Woche "leere Worte" und Untätigkeit vorgeworfen hatte. Petri legte Ziegler einen Rücktritt nah. "Antisemitismus hat seit Wochen Platz an der Uni", sagte Petri dem rbb. "Nach dem schlechten Krisenmanagement werden jüdische Studenten aktiv bedroht."

Ziegler will unter anderem Beschwerdestelle aufbauen

Der FU-Präsident würde sich wünschen, wenn Kritiker persönlich mit ihm redeten, so Ziegler. Des Weiteren verteidigte er das Vorgehen. "Da sind insbesondere unerträgliche Aussagen gefallen - auch nachdem wir erklärt hatten, der Hörsaal wird geräumt", sagte Ziegler. Er räumte ein: "Wir haben eine Weile gebraucht, um zu klären, wie die Situation ist, dass die eskaliert."

Ziegler räumte zugleich ein, Angebote und Ansprechpartner für Studenten in Not müssten sichtbarer werden. Die FU werde eine Beschwerdestelle aufbauen; es werde einen Beauftragten für von Antisemitismus Betroffene geben. Außerdem prüfe die FU im Falle des besetzten Hörsaals Hausverbote; es habe außerdem mehrere Strafanzeigen gegeben.

Der Universitäts-Präsident betonte außerdem, "das Existenzrecht Israels steht nicht in Frage."

Nach Pro-Palästina-Veranstaltung

Bundesminister fordern Konsequenzen nach Besetzung an FU Berlin

Polizei holte Vertreter von "Students for Free Palastine" aus Hörsaal

Ein Bündnis von Studenten mit dem Namen "Students for Free Palestine" hatte in der vergangenen Woche zu einer Besetzung des Hörsaals aufgerufen. Dabei wurde Israel unter anderem als kindermordender Apartheidstaat bezeichnet und es gab Rangeleien mit Israel-Unterstützern.

Die FU rief daraufhin die Polizei. Etwa 20 Studenten, die den Hörsaal nicht freiwillig verließen, wurden von den Einsatzkräften herausgeführt. Das Bündnis warf der FU "einseitige Stellungnahme der Universitätsleitung zur Gewalt in Israel/Palästina" vor.

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.12.2023, 19:30 Uhr

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