rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Quelle: dpa/Pleul

Geflüchtetenunterkunft

Brandenburg schafft neue Erstaufnahmeplätze - verfehlt aber Ziel

In den Brandenburger Erstaufnahmen können 550 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge genutzt werden.

In Wünsdorf seien 300, in Eisenhüttenstadt 200 und in Frankfurt (Oder) 50 Plätze
kurz vor Weihnachten in Containeranlagen fertiggestellt worden, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums auf Anfrage mit. Weitere 650 Plätze sollen im ersten Quartal des neuen Jahres entstehen. Zu den Standorten äußerte sich die Sprecherin nicht.

Gleichzeitig soll aber ein Heim im Zentrum von Eisenhüttenstadt mit 500 Plätzen im Februar geschlossen werden, weil der Standard nicht mehr ausreichend ist, wie der Leiter der Zentralen Ausländerbehörde, Olaf Jansen, erklärte. Dort leben noch 170 Flüchtlinge.

Geflüchtete in Brandenburg

Stübgen will Erstaufnahme-Standorte mit Containerdörfern erweitern

Die Erstaufnahme von Geflüchteten belastet die Kommunen in Brandenburg. Innenminister Stübgen will 1.500 neue Container-Plätze schaffen, die Koalition muss noch zustimmen. Die Grünen zeigen sich wenig begeistert.

Zusätzliche Plätze? Ja, aber das eigentliche Ziel nicht erreicht

Damit verfehlt das Innenministerium das ursprüngliche Ziel, in diesem Jahr zusätzlich 1.500 Plätze in den Erstaufnahmen zu schaffen. Innenminister Michael Stübgen (CDU) hatte diese Erweiterung im Sommer angekündigt, nachdem die maximale Aufenthaltsdauer für alleinreisende Männer ohne Bleibeperspektive in der Erstaufnahme von 3 Monaten auf 18 Monate verlängert worden war.

Dennoch rechnet Jansen aktuell nicht mit Engpässen in den Erstaufnahmen. Denn seit Wochen kämen vor allem alleinreisende Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan an, die eine hohe Chance auf Anerkennung als Asylbewerber hätten. Diese werden nach ihrer Anerkennung ebenso wie Familien weiter in Unterkünfte in den Landkreisen verteilt.

Quelle: dpa/Pleul

Auslastung bei 66 Prozent

Derzeit ist die Lage in den Erstaufnahmen mit einer Auslastung von rund 66 Prozent recht entspannt. Dies liege daran, dass wegen der festen Grenzkontrollen und des Winterwetters nur noch wenige Flüchtlinge kämen, sagte Jansen. Zum Stichtag 20. Dezember waren nach
Angaben des Ministeriums 3.141 der insgesamt 4.758 Plätze in den Erstaufnahmen belegt.

Doch spätestens im Frühjahr rechnet Jansen wieder mit mehr neu ankommenden Flüchtlingen. Die Zelte mit Feldbetten, die im Spätsommer aufgebaut wurden, würden in Eisenhüttenstadt noch stehen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 24.12.2023, 10 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen