Mehrere Verletzte auf Gedenkkundgebung für Luxemburg und Liebknecht
Bei einer Demonstration zu Ehren der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin-Lichtenberg ist es am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen.
Die Berliner Feuerwehr sprach gegenüber rbb|24 von acht verletzten Menschen, darunter einem Schwerverletzten. Darunter seien auch Beamte, sagte der Feuerwehrsprecher. Alle Verletzten seien in umliegende Krankenhäuser gebracht worden.
Nach Aussagen der Berliner Polizei wurden auf der Frankfurter Allee 21 Polizisten verletzt. Etwa 16 Demonstranten seien festgenommen worden, von mehreren seien Personalien aufgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag. Die Einsatzkräfte wurden den Angaben zufolge aus dem Demozug heraus angegriffen. Auch Anhänger pro-palästinensischer Gruppen hätten sich unter die Demonstranten gemischt.
Nach den Enthüllungen über ein Treffen radikaler Rechter mit AfD-Politikern in Potsdam demonstrierten etwa 10.000 Menschen in der Landeshauptstadt für Demokratie. In Berlin nahmen laut Polizei 25.000 Menschen an einer Demo teil.
Accounts auf X berichten von Polizeigewalt
Unterschiedliche Accounts auf X, vormals Twitter, sprachen von Knochenbrüchen, herausgesprungenen Kniescheiben und einem Herzinfarkt - dies bestätigte der Feuerwehrsprecher nicht. Die Polizei hatte laut Angaben ihres Sprechers zunächst keine Kenntnis davon, ob auch Demonstranten verletzt wurden.
Ursache: Redner hatte "strafbare Parolen" skandiert
Ein Redner hatte bei dem Aufzug in Höhe der Frankfurter Allee "strafbare Parolen" auf einem Lautsprecherwagen skandiert, wie die Polizei bei X, ehemals Twitter, schrieb. "Ein Einwirken auf den Redner über den Versammlungsleiter war erfolglos, so dass der Aufzug angehalten, der Redner vom Versammlungsleiter ausgeschlossen und von Einsatzkräften vorläufig festgenommen wurde." Daraufhin hätten Teilnehmer mehrere Polizisten angegriffen, die unter anderem dann Pfefferspray benutzt hätten, so die Darstellung der Polizei.
Rund 3.000 Demo-Teilnehmer laut Polizei
Laut Polizei haben an der Demonstration am Sonntag rund 3.000 Menschen teilgenommen. Die Linkspartei hatte unabhängig davon zu einem stillen Gedenken auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Lichtenberg aufgerufen. An der dortigen Gedenkstätte der Sozialisten werden jedes Jahr im Januar rote Nelken niedergelegt. Die Veranstalter erwarteten laut Angaben einer Sprecherin schätzungsweise 5.000 Menschen im Laufe des Gedenkens. Unter den Teilnehmenden dieses stillen Gedenkens befand sich auch die Parteispitze der Linken, Janine Wissler und Martin Schirdewan. Auch die Partei-Landesvorsitzenden, Franziska Brychcy und Maximilian Schirmer, legten einen Kranz nieder.
Luxemburg und Liebknecht waren am 15. Januar 1919 in Berlin von rechtsgerichtete Freikorps-Soldaten erschossen worden. Luxemburgs Leiche wurde anschließend in den Landwehrkanal geworfen, wo man sie erst Monate später fand.