Oranienburg
Der Brandenburger Landtag und die Gedenkstätte Sachsenhausen [sachsenhausen-sbg.de] haben am Montag an die Opfer des Holocaust und des Warschauer Aufstands vor 80 Jahren erinnert. Infolge der am 1. August 1944 begonnenen Erhebung gegen die deutsche Besatzung seien Tausende Polinnen und Polen in das KZ Sachsenhausen und seine Außenlager verschleppt worden, erklärte die Gedenkstätte am Montag in Oranienburg.
An der Veranstaltung anlässlich des Holocaust-Gedenktages am 27. Januar nahm einer der damals Deportierten, der Sachsenhausen-Überlebende Bogdan Bartnikowski, teil. Er war im Alter von zwölf Jahren nach dem Aufstand mit seiner Mutter über das Vernichtungslager Auschwitz nach Sachsenhausen gekommen.
Bei dem Gedenken in Sachsenhausen sagte die Präsidentin des Brandenburger Landtags, Ulrike Liedtke (SPD): "Es ist nicht mehr genug zu sagen: Nie wieder. Wie haben es schon zu oft gesagt." Die Menschenfeindlichkeit habe sich ihren Platz gesucht. Die Gesellschaft müsse sich fragen, "wie die Kraft der Erinnerung die Müdigkeitserscheinungen gegenüber der Demokratie überwinden kann".
Die Aufständischen in Warschau hatten sich 1944 insgesamt 63 Tage lang in Warschau gegen die deutschen Truppen zur Wehr gesetzt. Rund 180.000 Polen, überwiegend Zivilisten, verloren dabei ihr Leben. Rund 60.000 Warschauerinnen und Warschauer wurden in Konzentrationslager verschleppt, über 8.000 von ihnen - Männer, Frauen und Kinder - kamen in das KZ Sachsenhausen und seine Außenlager.
Am 27. Januar 1944 hatte die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz befreit. Seit 1996 ist der 27. Januar ein bundesweiter Gedenktag.
Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 29.01.2024, 19:30 Uhr
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