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Audio: Antenne Brandenburg | 15.02.2024 | Aline Anders-Lepsch/Karsten Eule-Prütz | Quelle: dpa/Andreas Franke

Solaranlagen für die Gemeinschaft

Warum Herzberg eine Bürgerenergiegenossenschaft gründen will

In Herzberg entscheiden die Stadtverordneten am Donnerstag, ob die Stadt Gründungsmitglied einer Bürgerenergiegenossenschaft wird. Gewinne aus Solaranlagen sollen damit in der Region bleiben. Ein Interview mit dem Bürgermeister.

rbb|24: Herr Eule-Prütz, viele Wege führen zu den erneuerbaren Energien. Großinvestoren bauen riesige Wind- und Solarparks, Eigenheimbesitzer können sich beispielsweise Solarkollektoren aufs Dach bauen lassen - aber in Ihrer Stadt wird an einer Bürgerenergiegenossenschaft gearbeitet. Am Donnerstagabend entscheiden die Stadtverordneten, ob die Stadt Gründungsmitglied wird. Was ist denn eine Bürgerenergiegenossenschaft?

Karsten Eule-Prütz: Das ist ein Zusammenschluss interessierter Bürger zu einem bestimmten Zweck. In unserem Fall wollen wir zum Beispiel Solaranlagen errichten und das in der Gemeinschaft. Zum einen natürlich, um damit auch ein bisschen Geld zu verdienen, aber auch - und das ist aus Sicht der Stadt der wichtigere Punkt - dass wir Wertschöpfung vor Ort generieren und das eben nicht großen Konzernen oder Investoren überlassen. Das Geld soll in der Region bleiben.

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Nicht nur Bürger können in dieser Genossenschaft Mitglied werden, auch die Stadt selbst will zu den Gründungsmitgliedern gehören. Was hat denn Herzberg davon?

In erster Linie ist das ein symbolischer Akt, um einfach zu zeigen, die Stadt steht dahinter. Wir haben diese Diksussion ja auch auf den Weg gebracht und begleiten das jetzt auch in den Anfangsschritten. Das erste Ziel ist, dass wir als Kommune davon profitieren, indem wir zum Beispiel unsere Dachflächen zur Verfügung stellen für die Bürgerenergiegenossenschaft, sodass beide Seiten etwas davon haben.

Wie viel Fläche könnten Sie denn der Genossenschaft zur Verfügung stellen?

Was wir wissen ist, dass wir mit allen kommunalen Möglichkeiten die wir haben - das sind ja nicht nur die Gebäude der Stadt, die wir haben, sondern auch der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft, dann der Wasser- und Abwasserzweckverband - dass wir da schon in Megawatt rechnen können.

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Die Energie, die dabei produziert wird, würde dann auch zum Teil den städtischen Einrichtungen zur Verfügung stehen?

Genau. Unsere erste Idee - und das prüfen wir gerade auch mit Fachexperten - ist, dass wir zum beispiel unsere Tribüne vom Stadion zur Verfügung stellen und dort das gesamte Sportareal versorgen können: Schwimmbad, Tennisplätze und so weiter. Durch die Energiegenossenschaft und die Anlage, die dann errichtet werden könnte, könnten wir mindestens ein Drittel bis hin zur Hälfte an Energieeinsparungen für die Stadt realisieren.

Noch ist es ein Plan. Vorausgesetzt die Stadtverordneten stimmen zu - wann könnte die Genossenschaft denn grgündet werden?

Wir haben derzeit zwei Arbeitsgruppen. Die eine beschäftigt sich mit der Wirtschaftsplanung und die zweite mit dem Rechtlichen, also der Satzung. Der Zeitplan sieht vor, dass wir im März die nächste Versammlung haben, in der beide Sachen zusammengeführt werden. Unser Plan ist noch im ersten Halbjahr die Genossenschaft zu gründen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Dirk Schneider für Antenne Brandenburg.

Sendung: Antenne Brandenburg, 15.02.2024, 15:40 Uhr

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