Großmanöver
Wegen des größten Nato-Manövers seit dem Kalten Krieg fahren aktuell Militärfahrzeuge mit britischen Soldaten durch Brandenburg in Richtung Polen. Mehr als 5.000 Briten wollen in Eberswalde haltmachen.
Tausende britische Soldaten und Soldatinnen werden bis Sonntag durch Brandenburg fahren und auch übernachten: Im Rahmen einer Militärübung der Nato fahren die Streitkräfte seit Mittwoch von der niedersächsischen Hafenstadt Emden bis zur deutsch-polnischen Grenze in Mecklenburg-Vorpommern, wie das territoriale Führungskommando der Bundeswehr mitteilte.
Mehrere hunderte Militärfahrzeuge sollen demnach an der Übung "Brilliant Jump" teilnehmen. Diese ist mit der nach Angaben der Bundeswehr "größten Nato-Übung seit Ende des Kalten Krieges" verknüpft, die seit Ende Dezember läuft und "Steadfast Defender" genannt wird. Geführt werden die britischen Truppen vom regionalen Kommando des Verteidigungsbündnisses im niederländischen Brunssum.
Die Konvois sollen sich in mehrere, zeitversetzt fahrende Gruppen aufteilen. Auf der Route wurden Versorgungspunkte vorbereitet. Die etwa 1.000 Kilometer lange Fahrstrecke verläuft nach Angaben des territorialen Führungskommandos überwiegend über Bundesautobahnen und -straßen. Die Bundeswehr bittet Autofahrer darum, möglichst großen Abstand zu den Konvois zu halten.
Genaue Informationen zur Fahrstrecke und Zwischenhalten werden aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Mögliche Routen in Brandenburg wären der Weg über die A2, den Berliner Ring und A11 oder über die A24, den nördlichen Berliner Ring und dann die A11. Auch eine Route im Norden Brandenburgs über die A20 und die A11 ist denkbar.
Zumindest ein erheblicher Teil der Übungsteilnehmer wird in Eberswalde (Barnim) direkt an der A11 haltmachen: Nach rbb-Informationen werden auf dem Flugplatz im Ortsteil Finow etwa 1.900 Lkw und andere Militärfahrzeuge mit jeweils drei Soldatinnen und Soldaten erwartet. Die insgesamt 5.000 bis 6.000 britischen Armeemitglieder werden sich aber nicht alle gleichzeitig auf dem Flugplatz aufhalten, da sie aufgeteilt nach Polen fahren.
Auf dem Eberswalder Flugplatz standen am Donnerstag bereits einige Militärfahrzeuge vom Typ Oshkosh aus US-amerikanischer Herstellung sowie MAN-Kat-1-Lkw und ein Tankfahrzeug der britischen Armee. Für die Übernachtung der Soldatinnen und Soldaten standen Zelte und Dixi-Toiletten bereit.
Bei dem viermonatigen Manöver "Steadfast Defender" übt die Nato das Szenario eines russischen Angriffs auf die Ost-Flanke des Bündnisgebiets. Dieser würde zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führen.
Die Übung streckt sich laut Angaben der Bundeswehr von Rumänien bis nach Norwegen. Nach Nato-Angaben sollen etwa 90.000 Soldatinnen und Soldaten aus 31 Mitgliedsländern sowie Schweden daran teilnehmen, etwa 13.000 davon aus Deutschland. Das Großmanöver soll am 31. Mai enden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.02.2024, 16:40 Uhr
Mit Material von Sabine Tzitschke
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