Friedensbewegung
Tausende Menschen haben sich am Osterwochenende an Ostermärschen in der Region beteiligt. Die Demos standen im Zeichen der Kriege in der Ukraine und in Nahost. In Frankfurt wurde auch die Bekämpfung von Fluchtursachen gefordert.
In Berlin und in Brandenburg haben am Samstag mehrere Tausend Menschen mit traditionellen Ostermärschen für Frieden in der Ukraine und im Gazastreifen demonstriert. In Berlin verlief die größte Veranslatung mit rund 3.500 Teilnehmenden ohne größere Vorkommnisse, wie die Polizei dem rbb mitteilte. Die Demonstration hatte am frühen Nachmittag am ehemaligen Kino Kosmos auf der Karl-Marx-Allee in Friedrichshain begonnen. Der Zug bewegte sich zur Frankfurter Allee und zurück zum Kosmos. Die Berliner Friedenskoordination als Veranstalterin hatte urprünglich 6.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer angemeldet.
Nach Polizeiangaben verlief auch eine Kundgebung am Neptunbrunnen am Samstag mit 250 Teilnehmenden in Berlin-Mitte friedlich. Weitere Veranstaltungen fanden auch in Cottbus und Brandenburg an der Havel statt.
Am Sonntag kamen nach rbb-Informatioen am frühen Nachmittag zudem rund 200 Menschen in Frankfurt (Oder) zu einer Friedensdemonstration zusammen. Die Teilnehmenden forderten den Stopp von Waffenlieferungen, auf einem Plakat wurde auch die Bekämpfung von Fluchtursachen gefordert. Regenbogenfahnen und Fahnen mit Friedenstauben wurden geschwenkt, Nationalfahnen waren hingegen keine zu sehen.
Die diesjährigen Ostermärsche standen im Zeichen der Kriege in der Ukraine und in Gaza. Die Teilnehmenden forderten einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen in der Ukraine und im Gazastreifen, das Ende von Waffenlieferungen und ein Ende der Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht. Weitere Forderungen betrafen den Abzug von Atomwaffen aus Deutschland, stärkere Investitionen in Soziales, Gesundheit und Umweltschutz und mehr Schutz für Geflüchtete.
Zur Demonstration hatte eine Reihe politischer, religiöser und zivilgesellschaftlicher Gruppen aufgerufen, darunter der Bildungsgewerkschaft GEW, der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, der Linken und der Internationalen Liga für Menschenrechte. Zu den Rednerinnen und Rednern auf der Kundgebung gehörten unter anderem ein ehemaliger Diplomat, eine Betriebsrätin und ein Vertreter der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges.
Die Veranstalter hatten sich im Vorfeld gegen Rechts abgegrenzt. Es gebe keine Zusammenarbeit mit der AfD und rechtsextremen Kräften. Beobachter berichteten von einer sehr bunten Mischung an Teilnehmenden, quer durch das politische Spektrum.
Am Samstagmittag war zudem ein alternativer Ostermarsch vom Neptunbrunnen zum Kanzleramt gezogen. Die Polizeisprach hier in der Spitze von 250 Teilnehmenden. Wie die veranstaltende ukrainische Organisation "Vitsche" mitteilte, sollte den traditionellen Ostermarschaktionen der Spiegel vorgehalten werden: Deren Forderungen führten nicht zu Frieden, sondern zur Ermutigung des Aggressors.
"Wir stellen uns bewusst gegen diesen falschen Pazifismus und fordern stattdessen Empathie, Verständnis und Unterstützung bei der Selbstverteidigung gegen den russischen Terror. Nur mit Gerechtigkeit und Freiheit kann echter Frieden erreicht werden", so "Vitsche".
Bereits in der Vorwoche gab es eine erste Friedensdemonstration in Potsdam, die Potsdamer Ostermärsche finden nach Angaben der Veranstalter traditionell eine Woche vor Ostern statt, am Gründonnerstag veranstaltete eine Friedensinitiative einen Ostermarsch in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald).
Nach friedlichen Veranstaltungen in Brandenburg an der Havel und in Cottbus am Samstag, führt am Ostermontag ein Gedenkmarsch vom Mahnmal für die Opfer des Naziregimes in Schwarzheide zum Marktplatz in Ruhland (beide Oberspreewald-Lausitz).
Bundesweit sollte an mehr als 100 Orten Demonstrationen, Mahnwachen und Fahrradtouren stattfinden, wie das Netzwerk Friedenskooperative in Bonn mitteilte. Der Ostermarsch-Aufruf war in diesem Jahr nach Angaben des Netzwerks von mehr als 2.000 Einzelpersonen und 71 Organisationen unterzeichnet worden - und damit von mehr als je zuvor.
Sendung: rbb24 Inforadio, 29.03.2024, 01:01 Uhr
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