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Audio: radioeins | 21.04.2024 | Nachrichten | Quelle: dpa/Monika Skolimowska

Vorstoß von CDU und CSU

Leiter von KZ-Gedenkstätten lehnt Pflichtbesuche für Schüler ab

Der Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll, spricht sich gegen Pflichtbesuche von Schülerinnen und Schülern in ehemaligen Konzentrationslagern aus.

So etwas könne für junge Menschen eine "emotionale Überforderung" darstellen, die niemandem aufgezwungen werden sollte, sagte Drecoll der Zeitung "Die Welt". Die Erfahrung zeige, dass Zwang häufig ablehnende Haltungen eher verstärke.

Drecoll ist als Stiftungsdirektor auch für die Brandenburger KZ-Gedenkstätten Sachsenhausen in Oranienburg und Ravensbrück im heutigen Fürstenberg/Havel (Oberhavel) zuständig.

79 Jahre nach KZ-Befreiung

Woidke würdigt Kraft der Überlebenden von Sachsenhausen und Ravensbrück

In den Konzentrationslagern Sachsenhausen und Ravensbrück starben während der NS-Zeit Zehntausende Menschen. Zum Tag der Befreiung würdigte Ministerpräsident Woidke die Überlebenden. Sechs von ihnen waren am Sonntag bei einer Gedenkstunde.

CDU und CSU fordern Pflichtbesuche

Die Unionsfraktion im Bundestag fordert Pflichtbesuche für alle Schülerinnen und Schüler, um Antisemitismus zu bekämpfen, wie aus einem Antrag hervorgeht, über den die "Welt" ebenfalls berichtet.

Auch die Leiter der Gedenkstätten von Buchenwald und Mittelbau-Dora beziehungsweise von Dachau stehen dem Vorschlag skeptisch gegenüber. Dagegen begrüßte Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, die Idee. In Bayern gebe es bereits die Besuchspflicht für Gymnasiasten und Realschüler, sagte er. Man habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.

Sendung: radioeins, 21.04.2024, 18:00 Uhr

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