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Audio: rbb24 Inforadio | 11.04.2024 | Felix Moniac | Quelle: dpa

Stadtverordnetenversammlung

Potsdamer Jugendamtsleiter weist Vorwürfe zu mangelndem Kinderschutz zurück

Der Leiter des Jugendamtes der Stadt Potsdam, Walid Hafezi, hat am Mittwoch Vorwürfe zurückgewiesen, die Behörde der Stadt könne keinen angemessenen Kinderschutz gewährleisten.

In der Stadverordnetenversammlung in Potsdam bestritt Hafezi, dass der Kinderschutz in Potsdam wegen Überlastung nicht immer gewährleistet sei. Hafezi ist auch Beigeordneter für Bildung, Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Potsdamer Jugendamtes hatten in einem anonymen Brandbrief beklagt, dass die zuständige Abteilung des Jugendamtes in Potsdam überlastet sei. So sei die Rufbereitschaft der Kinderschutzhotline nicht immer abgedeckt, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wegen Krankheit, Überlastung oder Urlaub ausfielen.

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Krise im Jugendamt – Mia hat kaum Zeit für Kinderschutz

Von Therapieplatz-Suche bis zu sexuellem Missbrauch: Mia arbeitet im Jugendamt und kümmert sich um Familien und Kinder. Aber eigentlich hat sie viel zu wenig Zeit für die vielen Fälle auf ihrem Schreibtisch. Kann sie die Kinder trotzdem schützen? Wir begleiten Mia in ihrem Alltag im Büro und bei Hausbesuchen mit Familien. Es ist ein bekanntes Problem, dass die Berliner Jugendämter völlig überlastet sind. Einige Mitarbeitende sprechen von der schlimmsten Situation seit 30 Jahren: Veraltete Büroausstattung, zu wenige Einrichtungsplätze, Überstunden. Warum denkt Mia trotzdem nicht übers Kündigen nach? Von Jenny Zimmermann Regie: Roman Ruthardt Produktion: Martin Seelig & Benjamin Ihnow Regieassistenz: Klara Noemi Keitel Sprecher: Meik van Severen Redaktion: Kim Neubauer Ein Podcast-Tipp aus dem rbb: Dark Matters https://www.ardaudiothek.de/sendung/dark-matters-geheimnisse-der-geheimdienste/12449787/

Personaldecke "nicht optimal"

Dem widersprach Hafezi am Mittwoch. Er betonte, dass der Einsatzplan für den Kindernotruf bis Ende Juli nahezu vollständig belegt sei und es bereits Eintragungen für den Monat August gebe. Außerdem habe die Stadt Potsdam entschieden, für die Übernahme von Rufbereitschaften bis zu 750 Euro Fachzulage zu zahlen.

Hafezi räumte ein, dass die Personaldecke zwar "nicht optimal" sei, mahnte aber zur Geduld. In diesem Jahr müssten zwanzig Stellen neu besetzt werden. Hinzu kämen weitere fünfzehn Stellen, die von der Stadt Potsdam neu geschaffen worden seien. Die Besetzung der Stellen benötige Zeit. Der Beigeordnete betonte, dass sich Potsdam hierbei auch in Konkurrenz mit anderen Kommunen und anderen Gemeinden befinde. "Wir müssen eine Atmosphäre schaffen, damit sich Kolleginnen und Kollegen auch bei uns bewerben - und das ist gerade das Gegenteil, was gerade in der Diskussion stattfindet", sagte Hafezi.

 

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.04.2024, 19:30 Uhr

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