Nach Pro-Palästina-Demo
Pyrotechnik, Barrikaden und pro-palästinensiche Parolen: Im Berliner Bezirk Neukölln war am Samstagabend die Polizei im Einsatz - es gab viele Festnahmen. Auch am Sonntag gab es Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen.
Die Berliner Polizei hat im Zusammenhang mit einer pro-palästinensischen Demonstration und anschließenden Ausschreitungen am Samstagabend im Bezirk Neukölln insgesamt 39 Strafermittlungsverfahren eingeleitet.
Laut Polizei geht es unter anderem um den Verdacht der Volksverhetzung, Verstöße gegen das Versammlungsgesetz, versuchte Gefangenenbefreiungen und Angriffe auf Vollstreckungsbeamte.
Den Angaben zufolge waren am späten Nachmittag etwa 1.500 Menschen von Kreuzberg nach Neukölln gezogen. Einzelne Teilnehmer hätten Flaschen auf Polizisten geworfen.
Gegen 23:30 Uhr habe eine Personengruppe im mittleren zweistelligen Bereich am Rathaus Neukölln Pyrotechnik gezündet und Gegenstände auf die Karl-Marx-Straße geworfen. Es seien auch wieder Einsatzkräfte mit Flaschen beworfen worden, hieß es.
An verschiedenen Orten in der Gegend rund um die Sonnenallee hätten sich immer wieder Personengruppen versammelt und propalästinensische Parolen skandiert. Nach Angaben eines rbb-Reporters haben die Randalierer zudem Straßen mit Baustellen-Absperrungen, Mülltonnen und Müll blockiert.
Die Polizei hat nach eigenen Angaben 49 Menschen vorübergehend festgehalten, um die Personalien aufzunehmen. Etwa 220 Polizistinnen und Polizisten waren im Einsatz.
Am Sonntag haben zwei Demonstrationen im Zusammenhang mit dem Krieg im Gazastreifen stattgefunden.
Im Bezirk Mitte sollte dabei mit dem sogenannten Marsch des Lebens ein Zeichen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus gesetzt werden. Die Demonstration führte seit dem Nachmittag vom Bebelplatz zum Postdamer Platz. Wie eine Polizeisprecherin dem rbb sagte, nahmen daran in der Spitze etwa 550 Menschen teil. Bis kurz vor Schluss sei dabei alles ruhig verlaufen. Die Initiative "Marsch des Lebens" besteht nach eigenen Angaben seit 2007.
Unter dem Titel "Trauerzug in Solidarität mit den Menschen in Gaza" zog außerdem am Nachmittag ein Protestzug durch den Bezirk Neukölln. Laut der Polizeisprecherin beteiligten sich daran in der Spitze etwa 300 Menschen. Die Kundgebung sei ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 12.05.2024, 09:30 Uhr
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