Wegner will Datenschutz in Deutschland neu diskutieren
Der Berliner Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) will den Datenschutz in Deutschland neu diskutieren.
Während seines Besuchs in Japan forderte er, "sich die Chancen, die die Digitalisierung mitbringt, nicht durch Datenschutz kaputt machen zu lassen", so Wegner im Gespärch mit dem rbb.
Er äußerte sich nach einem Treffen mit Vertretern des Technologie-Konzerns Fujitsu, bei dem es unter anderem um Anwendungsmöglichkeiten für den sogenannten "digitalen Zwilling" ging. Dabei werden künstliche Intelligenz und Big Data genutzt, um Produkte oder Prozesse digital nachzubilden. Solche Modelle können zum Beispiel genutzt werden, um den Verkehr in einer Stadt und das Verhalten der Menschen darin zu simulieren und so dabei helfen, für möglichst optimale Verkehrsströme zu sorgen.
Auf seiner bisher längsten Auslandsreise ist Kai Wegner bis Samstagfrüh in der japanischen Hauptstadt Tokio zu Besuch. Es geht um Beziehungspflege – und ums Geschäft. Von Sabine Müller
Man müsse Chancen der Digitalisierung "optimal nutzen"
Der Regierende Bürgermeister sagte dem rbb, Berlin brauche den "digitalen Zwilling" dringend, etwa im Bereich Mobilität, und benötige deshalb auch Zugriff auf Daten. "Hier muss man schauen, was geht mit unserem Datenschutz", so Wegner. "Und wenn bestimmte Dinge nicht gehen, muss man darüber sprechen, ob wir den Datenschutz dahingehend ändern."
Aus Kreisen der Berliner Wirtschaftsdelegation, die den Regierenden Bürgermeister begleitet, hieß es, so weitgehende Anwendungen, wie von Fujitsu vorgestellt, seien in Deutschland nicht zu machen. Wegner betonte, er wolle "keine herumfliegenden Daten", aber er wolle die Chancen der Digitalisierung "optimal nutzen".