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Audio: rbb24 Inforadio | 22.05.2024 | Kirsten Buchmann | Quelle: dpa/Weber

Plan der Bildungsverwaltung

Referendare in Berlin sollen drei Wochenstunden mehr Unterricht geben

Referendarinnen und Referendare an Berliner Schulen sollen ab dem Sommer zehn statt bisher sieben Stunden pro Woche unterrichten. Das geht aus einem Rundschreiben der Bildungsverwaltung vom Mittwoch hervor, das dem rbb vorliegt.

Die Referendare sollen nach ihrem Ausbildungsstart so bald wie möglich vorrangig oder ganz selbständig unterrichten, heißt es in dem Schreiben der Bildungsverwaltung. Ziel ist es, den Unterricht an den Schulen abzusichern.

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Kritik von der GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin kritisierte diesen Schritt deutlich. Die Erhöhung um drei Wochenstunden würden die Ausbildungsbedingungen deutlich verschlechtern, heißt es in einer Mitteilung der GEW am Donnerstag. Wenn ab dem neuen Schuljahr die Referendarinnen und Referendare von Anfang an zehn Stunden selbstständig unterrichten sollen, bleibe keine Zeit mehr für Hospitationen und angeleiteten Unterricht. Der Senat habe es nicht geschafft, für genügend Lehrkräfte zu sorgen. Deshalb werde eine hochwertige Ausbildung der Unterrichtsversorgung geopfert, kritisierte die GEW-Landesvorsitzende Martina Regulin.

Kürzungen bei Profilstunden

Die Bildungsverwaltung will den Schulen für das neue Schuljahr außerdem 300 Stellen für bestimmte Profilstunden streichen. Die Gymnasialschulleiter-Vereinigung VOB lehnte diesen Schritt ab. An Gymnasien würden 20 bis 60 Stunden pro Woche wegfallen, rechnete sie vor. Dadurch kämen teils einzelne Kurse nicht mehr zu Stande. Oberstufenkurse müssten voraussichtlich in deutlich größeren Gruppen unterrichtet werden.

Die Gymnasialschulleiter-Vereinigung betonte, Schülerinnen und Schüler hätten ihre Oberstufenkurse auch bereits gewählt. Durch die kurzfristige Änderung müsse an betroffenen Schulen das Kursangebot nun aber erheblich umgeplant werden.

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Unterricht an unterversorgten Schulen soll abgesichert werden

Laut der Bildungsverwaltung handelt es sich nicht um Sparmaßnahmen. Vielmehr gehe es darum, angesichts des bundesweiten Lehrkräftemangels für mehr Schülerinnen und Schüler den regulären Unterricht auch an bisher unterversorgten Schulen abzusichern. Sie verweist in ihrem Schreiben ausdrücklich auf Schulen in besonders herausfordernder Lage, also Brennpunktschulen.

Die Bildungsverwaltung appelliert zugleich weiterhin an die Schulen, unbesetzte Lehrerstellen umzuwandeln und etwa mit Erziehern, Sozialarbeitern oder Musiktherapeuten zu besetzen.

Für das neue Schuljahr sind laut Zahlen der Bildungsverwaltung mehr als 4.000 Einstellungsvorgänge auf den Weg gebracht worden. Wie viele Stellen für das neue Schuljahr noch unbesetzt sind, wurde nicht beziffert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.05.2024, 18:00 Uhr

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