Verlust von 25.000 Schuss
Mit einem elektronischen Erfassungssystem sollen künftig im Land Brandenburg der Munitionsverbrauch beim polizeilichen Sportschießen sowie die Anschaffung und der Verbleib von Sportwaffen dokumentiert werden. Das sagte Innenstaatssekretär Markus Grünewald (parteilos) am Donnerstag im Haushaltskontrollausschuss des Brandenburger Landtages.
Damit zieht das Innenministerium Konsequenzen aus einem Prüfbericht des Landesrechnungshofes vom vergangenen Jahr. Die Behörde hatte ermittelt, dass beim polizeilichen Sportschießen zwischen 2017 und 2022 unter anderem in Frankfurt (Oder) der Verbleib von rund 25.000 Stück Kleinkalibermunition nicht geklärt werden konnte und somit offenbar Munition verschwunden sei. Sogenannte "Schießkladden", also Nachweise, über die verschossene Munition seien unvollständig geführt sowie Kleinkalibermunition von Polizisten mit nach Hause genommen worden, hatte der Landesrechnungshof bemängelt.
In der kommenden Woche werde eine vom Innenministerium eingesetzte unabhängige Expertenkommission einen Zwischenbericht zur Munitionsfrage vorlegen, erklärte Staatssekretär Grünewald weiter. Es gebe keine Anzeichen, dass jetzt noch irgendwo Munition liege.
Die Landtagsabgeordnete Andrea Johlige (Linke) und Andreas Noack (SPD) bezeichneten die Frage des Munitionsnachweises als sehr sensibel. Vermutlich werde sich der Verbleib jeder Patrone nicht mehr nachweisen lassen. Wichtig sei, dass durch den Prüfbericht des Rechnungshofes und die in die Wege geleiteten Konsequenzen Vergleichbares nicht wieder passiere, so Johlige.
Sendung: Antenne Brandenburg, 30.05.2024, 14:30 Uhr
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