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Audio: rbb24 Inforadio | 01.06.2024 | Josefine Grützmacher | Quelle: picture alliance/Schoening

Berlin

Cyber-Angriff auf CDU - Verfassungsschutz eingeschaltet

Auf die CDU wurde eine Cyber-Attacke ausgeführt. Dies bestätigte das Bundesinnenministerium am Samstag. Der Verfassungsschutz ermittelt.

Die CDU ist Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Das Bundesinnenministerium bestätigte am Samstag einen schwerwiegenden Angriff auf das Netzwerk der Partei, der Verfassungsschutz sei eingeschaltet. Aus Regierungskreisen hieß es, man nehme den Vorfall sehr ernst.

Die Sicherheitsbehörden seien intensiv damit befasst, den Angriff abzuwehren, auszuklären und weiteren Schaden abzuwenden, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer könne noch nichts gesagt werden. Die Art des Vorgehens deute aber auf einen sehr professionellen Akteur hin. Zum Ausmaß des Schadens bei der CDU und zum Angreifer wollte sich das Ministerium zunächst noch nicht äußern.

CDU nimmt Teile ihrer IT-Infrastruktur vom Netz

Nach ARD-Informationen hat die CDU als Vorsichtsmaßnahme Teile ihrer IT-Infrastruktur vom Netz genommen und isoliert.

Aus Regierungskreisen hieß es, Bundesinnenministerium Nancy Faeser habe bereits mit CDU-Chef Friedrich Merz darüber gesprochen. Generalsekretär Carsten Linnemann stufte den Angriff einem Medienbericht [nw.de; Paywall] zufolge als eklatant ein. Die CDU gibt an, dass sie eng mit den deutschen Sicherheitsbehörden und externen Sicherheitsexperten zusammenarbeitet.

Das Bundesinnenministerium wolle für alle Parteien des Deutschen Bundestages eine Warnung herausgeben. Die Sicherheitsbehörden hätten "alle Schutzmaßnahmen gegen digitale und hybride Bedrohungen hochgefahren und klären zu Gefahren auf", hieß es von einem Sprecher des Ministeriums. "Wir sehen erneut, wie notwendig dies gerade vor Wahlen ist", so ein BMI-Sprecher.

Cyberangriff auf die SPD erfolgte vor einem Jahr

Auch die SPD war im vergangenen Jahr Opfer einer Cyberattacke geworden. Damals wurden E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt. Die Bundesregierung macht für den Angriff eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich. Das Auswärtige Amt bestellte deswegen einen hochrangigen russischen Diplomaten ein und rief den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, für eine Woche zu Konsultationen nach Berlin zurück.

Opfer dieses Angriffs waren neben der SPD auch deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT-Dienstleistungen gewesen. Möglich wurde er laut SPD durch eine damals noch unbekannte Sicherheitslücke beim Softwarekonzern Microsoft.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.06.2024, 16:30 Uhr

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