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Video: rbb|24 | 13.06.2024 | Anna Severinenko | Quelle: dpa/Schoening

Berliner "Party-Tram"

Bau der M10-Verlängerung zum Hermannplatz soll nicht vor 2028 beginnen

Für die Verlängerung der Berliner M10 zum Hermannplatz liegen erste detaillierte Varianten vor. Klar ist: Es wird eng. Sollen Straßen für Pkw gesperrt oder Radwege schmaler werden? Die Senatsverwaltung hofft auf Feedback. Von Oliver Noffke

Mit dem Bau der M10-Verlängerung zum Hermannplatz wird nicht vor Ende 2028 gerechnet. Das teilte die zuständige Berliner Senatsverwaltung für Verkehr auf Anfrage von rbb|24 mit. "Die Vorplanung soll in 2024 in die Entwurfsplanung übergehen und somit in die Vorhabenträgerschaft der BVG. Aktuell liegt das Projekt im Zeitplan", so die Presseabteilung. Allerdings wurde dieser Zeitplan schon einige Male verändert.

Bislang endet die Tram-Linie an der Warschauer Straße. Mit der Verlängerung sollen künftig Prenzlauer Berg und Friedrichshain besser an Neukölln und das südöstliche Kreuzberg angebunden werden. In einer Grundlagenuntersuchung wurde prognostiziert, dass die Strecke an Werktagen von durchschnittlich 35.000 Menschen genutzt werden könnte.

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Kritik, Lob, Diskussionen in der Online-Beteiligung

Die geplante Strecke verläuft nach dem Sprung über die Spree schnurstracks durch die Falckensteinstraße, den Görlitzer Park, die Glogauer Straße sowie die Pannierstraße und führt nach einer scharfen Rechtskurve über die Sonnenallee zum nordöstlichen Ende des Hermannplatzes. Die neue Endhaltestelle der M10 soll direkt hinter dem Platz in der Urbanstraße liegen. Entlang der 2,9 Kilometer langen Strecken sind sechs neue Haltestellen vorgesehen.

Dieser Streckenverlauf wurde bereits vor drei Jahren im April vom damaligen rot-rot-grünen Senat beschlossen [berlin.de]. Damals wurde ein Eröffnungstermin in 2028 angepeilt. Nun ist diese frühestens für 2031 geplant [berlin.de/sen/uvk]. "Nach derzeitiger Kenntnislage im Ganzen", so die Senatsverwaltung. Teileröffnungen, wie im Fall der Verlängerung am anderen Ende der M10, sind also nicht vorgesehen.

Aktuell können sich Bürgerinnen und Bürger über verschiedene Varianten einzelner Abschnitte der Verlängerung informieren und die jeweiligen Vor- oder Nachteile diskutieren. Bis 19. Juni läuft eine entsprechende Online-Beteiligung [mein.berlin.de].

Quelle: rbb

Gemeinsam auf der Straße oder verkehrsberuhigt?

Jeder der sechs einzelnen Abschnitt bringt eigene Herausforderungen mit sich. Da etwa die Glogauer Straße und die Pannierstraße relativ schmal sind und durch Wohngebiete führen, steht dort nicht genügend Platz für eigene Tramspuren zur Verfügung. Sollen sich dort also Straßenbahn und Pkw künftig die Straße teilen oder die Abschnitte für letztere gesperrt werden? Für beides sind Varianten ausgearbeitet worden.

Allerdings sei noch nicht untersucht worden, welche Auswirkungen die Straßenbahn im Detail auf den Verkehrsfluss entlang der Strecke haben könnte, so die Senatsverwaltung. Verkehrstechnische Untersuchungen für die gesamte Strecke stünden noch aus. "Hier wird es dann genauere Erkenntnisse zu den Abschnitten Glogauer Straße und Pannierstraße geben." Auch mit der Feuerwehr seien noch Gespräche geplant, etwa um abzuklären, wie die Stromleitungen für die Straßenbahnen künftig Einsatzwege beeinflussen.

Kilometerlange Teststrecke

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In Berlin soll der Betrieb einer Magnetschwebebahn getestet werden. Darauf hat sich die schwarz-rote Koalition verständigt. Der CDU-Fraktionschef rechnet mit Kosten von rund 80 Millionen Euro - und betont, dass die Strecke nicht wieder abgebaut wird.

Radwege teilweise "untermaßig"

In den aktuellen Varianten wird deutlich, dass Engstellen auf Radwegen möglicherweise auch künftig nicht beseitigt sein werden oder sogar neue Flaschenhälse entstehen könnten. "Aufgrund der Platzverhältnisse und rechtlichen wie technischen Rahmenbedingungen können Radwege teilweise nur untermaßig angeboten werden", so die Senatsverwaltung für Verkehr auf rbb|24-Anfrage. Nach den Hinweisen aus der Öffentlichkeit soll allerdings noch einmal geprüft werden, "wo eine Verbreiterung noch möglich sein könnte".

Zwei potenzielle Problemstellen hat die Verwaltung aber bereits im Blick, die Oberbaumbrücke und die Thielenbrücke über den Landwehrkanal. Beide soll die M10 künftig queren. Letztere, eine 1917 fertiggestellte und heute denkmalgeschützte Bogenbrücke aus Stahlbeton, wird keine Tram tragen können und muss deshalb durch einen Neubau ersetzt werden. "Kosten- und Zeitpläne werden im weiteren Projektverlauf noch ermittelt", heißt es dazu.

Mit Blick auf die Oberbaumbrücke gibt sich die Verwaltung optimistisch. Es sei eine Prüfung der Tragfähigkeit beauftragt worden. "Erste Teilergebnisse zeigen, dass ein Straßenbahnbetrieb möglich sein wird. Nun folgen weitere vertiefende Prüfung." Für die Verlängerung waren zuletzt 62 Millionen Euro veranschlagt gewesen. Ob diese Zahl weiterhin aktuell ist, ließ die Senatsverwaltung unbeantwortet.

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Hermannplatz – Mauerpark – Hauptbahnhof – Jungfernheide ohne Umsteigen

Erst im vergangenen Jahr wurde eine 33 Millionen teure Verlängerung der M10 am anderen Ende der Strecke eröffnet. Der U-Bahnhof Turmstraße ist seitdem die neue Endhaltestelle im Westen der als "Party-Tram" gescholtenen Linie - im Osten startet und endet sie bislang im Herzen des Friedrichshainer Ausgehviertels: der Warschauer Straße.

Die jüngste Verlängerung wird deutlich besser angenommen als prognostiziert. Statt der ursprünglich erwarteten 10.000 Fahrgäste pro Werktag wurde sie schon nach wenigen Wochen von mehr als doppelt so vielen Menschen genutzt, berichtete die "Berliner Zeitung" im April. Auch von dort soll die M10 weiter verlängert werden und durch Moabit bis zum Bahnhof Jungfernheide führen. Dieser Streckenabschnitt soll bis 2029 fertiggestellt werden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.06.2024, 19.30 Uhr

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Beitrag von Oliver Noffke

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