Startchancen-Programm
In Berlin steht jetzt fest, welche Schulen als erste vom neuen Startchancen-Programm für benachteiligte Schüler profitieren - und in einer ersten Tranche 46 Millionen Euro bekommen. In zwei Bezirken bekommen jetzt besonders viele Schulen das zusätzliche Geld.
59 Schulen wurden von der Bildungsverwaltung am Freitag darüber informiert, dass sie zum neuen Schuljahr dabei sind und damit finanziell zusätzlich unterstützt werden. Über das Schreiben hatte zuerst der "Tagesspiegel" berichtet. Insgesamt sollen in den kommenden zehn Jahren bis zu 160 Schulen in Berlin am Bund-Länder-Programm teilnehmen und insgesamt 460 Millionen Euro erhalten.
Eine Liste der Bildungsverwaltung, die dem rbb vorliegt, zeigt, dass die Bezirke Mitte und Neukölln am stärksten profitieren, hier wurden jeweils 13 Brennpunkt-Schulen ausgewählt. Es folgen Spandau (7 Schulen), Reinickendorf (6) und Friedrichshain-Kreuzberg (5). Außerdem sind vier Schulen in Marzahn-Hellersdorf dabei, drei in Charlottenburg-Wilmersdorf, jeweils zwei in Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg sowie jeweils eine in Pankow und Treptow-Köpenick.
Ausgewählt wurden Grundschulen, Integrierte Sekundarschulen, Förderschulen und Berufsschulen. Ausschlaggebend waren dabei Faktoren wie Zuwanderungsanteil und Armut sowie die Leistungen der Schülerinnen und Schüler. Das Startchancen-Programm soll für mehr Chancengerechtigkeit an den Schulen sorgen und den Bildungserfolg stärker von der sozialen Herkunft entkoppeln. 60 Prozent des Geldes soll in Grundschulen fließen, ein besonderer Fokus liegt darauf, die Kinder verstärkt im Lesen, Schreiben und Rechnen zu fördern. Es soll in zusätzliches Personal investiert werden sowie in Lernlabore, Bewegungsräume oder Werkstätten.
Wie die erste Finanz-Tranche von 46 Millionen Euro auf die 59 Schulen verteilt wird, geht aus der Liste nicht hervor.
Im Schreiben der Bildungsverwaltung wird darauf hingewiesen, dass eine erste Unterstützungsmaßnahme ab sofort abrufbar ist. Die ausgewählten Grundschulen können bei der Schulaufsicht eine Fachleitungsstelle für Deutsch oder für Mathematik beantragen. Eine zweite Stelle soll später folgen.
Diese Schulen profitieren als erste vom Startchancen-Programm:
Mitte
Neukölln
Spandau
Reinickendorf
Friedrichshain-Kreuzberg
Marzahn-Hellersdorf
Charlottenburg-Wilmersdorf
Steglitz-Zehlendorf
Tempelhof-Schöneberg
Pankow
Treptow-Köpenick
Das Startchancen-Programm wird von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. In zehn Jahren sollen insgesamt 20 Milliarden Euro ausgegeben werden, bundesweit sollen 4.000 Schulen profitieren. Laut Bundesbildungsministerium ist es damit das größte Bildungsprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.06.2024, 12:20 Uhr
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