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Quelle: dpa/Jens Kalaene

Nach schwerem Raser-Unfall

Senatorin Bonde gegen Verkehrsberuhigung an Ku'damm und Tauentzien

Zwei junge Menschen sterben bei einem Raser-Unfall. Seither wird über mehr Verkehrssicherheit rund um den Kurfürstendamm diskutiert. Jetzt meldet sich Berlins neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) zu Wort.

Nach dem schweren Raserunfall mit zwei Toten nahe dem Berliner Ku'damm sieht die neue Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) keine Möglichkeit für bauliche oder verkehrsberuhigende Maßnahmen für mehr Sicherheit in dem Bereich. Tauentzienstraße und Kurfürstendamm seien wesentliche Verkehrsadern in Berlin, sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch im Ausschuss für Mobilität und Verkehr des Abgeordnetenhauses. Sie seien im Hauptnetz für Busse, Liefer- und Schwerlastverkehr, Rettungs- und Feuerwehrfahrzeuge zwingend erforderlich.

Berlin

Weiteres Opfer nach Raser-Unfall auf Tauentzien gestorben

Bonde: Verkehrsverlagerung verschiebt Raserei nur an einen anderen Ort

Umbauten zur Verkehrsberuhigung hätten zur Folge, dass diese wichtigen Verkehrsadern unterbrochen werden, erläuterte Bonde. Und: "Wir würden den Verkehr einfach nur verlagern - und die Raserei würde woanders stattfinden."

Bei einem Unfall am frühen Mittwochmorgen vergangener Woche auf der Tauentzienstraße in der westlichen Berliner Innenstadt waren eine 18-Jährige und ein 27-jähriger Mann ums Leben gekommen. Die Luxus-Sportlimousine war nach Erkenntnissen der Ermittler mit hoher Geschwindigkeit unterwegs, geriet ins Schlingern, prallte gegen eine Betonbegrenzung in der Mitte der Straße und geriet in Brand.

Berliner Verkehrsverwaltung

Weniger Geld für Kiezblocks und Verkehrsberuhigung

Gelder für geplante Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in mehreren Bezirken hat die Berliner Verkehrsverwaltung gekürzt. Die Stadträte aus vier Bezirken zeigen sich entsetzt über die Entscheidung. Von Jan Menzel

Bonde zu Raser-Crash: "Da wurde das Auto als Waffe benutzt"

Bonde sprach in Bezug auf den Vorfall von "purem Vorsatz". "Da wurde das Auto als Waffe benutzt. Das sind leider Gegebenheiten, die wir nicht in Gänze ausmerzen können. Dass es Menschen gibt, die Autos als Waffe einsetzen gegen andere Menschen."

Tauentzien und Ku'damm seien keine Unfallschwerpunkte. Wirksame Maßnahmen gegen Raser könnten aus ihrer Sicht die Überwachung der Straßenverkehrsordnung und die Ahndung von Delikten sein - inklusive Beschlagnahmung der Fahrzeuge und Entzug der Fahrerlaubnis.

Die Grünen-Verkehrspolitikerin Antje Kapek machte sich im Ausschuss unter dem Eindruck des Unfalls und früherer Raser-Crashs für verkehrsberuhigende Maßnahmen in der City West stark.

Sie schlug etwa vor, Breitscheidplatz und Tauentzienstraße aus dem Netz der Hauptverkehrsstraßen herauszunehmen. Dann könne der Bereich als Fußgängerzone ausgewiesen werden. Es handele sich vielleicht nicht um einen klassischen Unfallschwerpunkt, aber um eine bekannte Raserstrecke. "Das ist ein Raser-Hotspot."

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.06.2024, 19:30 Uhr

 

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