Zwischenbericht zum Moorschutzprogramm
Brandenburg plant die Wiedervernässung von rund 188.000 Hektar Moor und "kohlenstoffreicher Böden". Das ist eines der Ergebnisse eines Zwischenberichts zum Moorschutzprogramm, den Brandenburgs Umweltminister Axel Vogel (Grüne) am Mittwoch vorgelegt hat.
Durch eine Anhebung des Wasserstands auf 30 Zentimeter unter Geländeniveau im Sommer sollten bis 2045 rund vier Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, so Vogel. Auf diesen Kompromiss hatten sich das Umweltministerium und die Freien Bauern im vergangenen Jahr geeinigt.
Vogel erklärte im Ausschuss zudem, es werde derzeit ein Rechtsgutachten erarbeitet, das klären soll, inwieweit Genehmigungsverfahren beschleunigt werden können. Außerdem soll es künftig sogenannte "Moormanager" geben.
Zu dem Bericht über die Umsetzung des Moorschutzprogramms war die Brandenburger Landesregierung im November vergangenen Jahres per Landtagsbeschluss verpflichtet worden. Brandenburg gehört neben Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu den moorreichsten Bundesländern. In Brandenburg stehen 15 Prozent aller Moorflächen in Deutschland. Von den Brandenburger Moorböden wurden allerdings rund 247.000 Hektar zu landwirtschaftlichen Zwecken entwässert, wodurch viel CO2 in die Luft freigesetzt wird. Die aktuelle Landesregierung hatte deshalb ab 2020 ein Moorschutzprogramm auf den Weg gebracht.
Der nun vorgestellte Zwischenbericht und die angekündigten Schritte, wurden von der Opposition im Landtag kritisiert. Der AfD-Abgeordnete Lars Günther sagte, in manchen Regionen, wie dem Oderbruch würden aus seiner Sicht zu viele Hektar vernässt. Landwirte wollten ihre Flächen, die auf Mooren betrieben werden, behalten und weiter dort produzieren.
Klimaschutzminister Vogel verwies auf ein Konsultationsverfahren, das in rund zwei Wochen eröffnet werden soll. Dort könnten beispielsweise Anwohnerinnen und Anwohner ihre Einwände einreichen.
Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.2024, 05:00 Uhr
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