Rund 220 islamische Extremisten im Land
Angesichts gestiegener Zahlen islamischer Extremisten im Land versucht der Verfassungsschutz, mit einem Kriterienkatalog Verdächtige herauszufiltern. "Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts ist das islamistische Personenpotenzial in Brandenburg deutlich angestiegen", teilte das Innenministerium am Dienstag mit. "Aktuell befindet es sich auf seinem bisherigen Höchststand, mit etwa 220 islamischen Extremisten."
Der Verfassungsschutz soll daher anhand verschiedener Kriterien das Feld der potenziellen Täter eingrenzen. Auffällige Faktoren sind demnach beispielsweise, ob Personen aus Kampfgebieten zurückkehren, Geld in Terrorismus fließt oder sich islamistische und kriminelle Strukturen überschneiden.
Eine der wichtigsten Gruppierungen dabei sei die Islamistische Nordkaukasische Szene (INS). "Die unmittelbare Gefahr, die von der INS ausgeht, nimmt seit einiger Zeit sowohl qualitativ als auch quantitativ immer weiter zu", heißt es aus dem Ministerium. Daher solle auf diese Szene nun ein besonderer Schwerpunkt bei der Aufklärung gelegt werden. Innenminister Michael Stübgen (CDU) teilte mit, um die Gefahr einzudämmen, seien auch präventive Programme nötig.
Verfassungsschutzchef Jörg Müller wies auf eine "Tiktokisierung des Islamismus" hin. Es gebe zunehmend islamistische Influencer, die sich vor allem an jüngere Anhänger der sogenannten Islamistischen Nordkaukasischen Szene (INS) wenden und diese radikalisieren könnten.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 11.06.2024, 19:30 Uhr
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