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Audio: rbb24 Inforadio | 19.06.2024 | Ernst, Amelie | Quelle: IMAGO

Zum 1. Juli

Medizinische Uni in Cottbus kann starten - Landtag stimmt für Gesetz

Sie gilt als eines der zentralen Projekte des Lausitzer Strukturwandels: Die neue Unimedizin in Cottbus. Nun hat der Brandenburger Landtag den Weg frei gemacht. Damit bekommt auch das Carl-Thiem-Klinikum eine ganz neue Bedeutung.

Der Weg für die erste Medizinische Universität in Brandenburg ist endgültig frei. Der Landtag stimmte am Mittwoch einstimmig für das Gesetz zur Einführung einer staatlichen Universitätsmedizin im Land. Sie soll am Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus entstehen und in eine Modellregion eingebettet werden, als Teil des Förderpakets zum Strukturwandel in der Lausitz nach Ende des Braunkohleabbaus.

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Wichtigstes Projekt beim Strukturwandel

Bis 2038 wollen der Bund und das Land Brandenburg insgesamt 3,7 Milliarden Euro in den Aufbau der Universität inevstieren. 1,9 Milliarden stammen dabei vom Bund, 1,8 Milliarden Euro vom Land. Die Medizinuni in Cottbus gilt als eines der wichtigsten Projekte im Lausitzer Strukturwandel. Rund 1.300 Arbeitsplätze sollen mit der neuen Universität entstehen und 80 Professuren besetzt werden. Im Wintersemester 2026/27 sollen hier die ersten 200 Studierenden mit ihrer Ausbildung beginnen können.

"Die Unimedizin ist nicht nur eine Antwort auf den Ärztemangel in Brandenburg, sie ist nicht nur die erste staatliche Universitätsmedizin in unserem Land", sagte Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD). "Sie ist die Erste ihrer Art. Ihr Alleinstellungsmerkmal ist die Gesundheitssystemforschung. Das Gesundheitswesen zu digitalisieren und das Gesundheitssystem weiterzuentwickeln - das ist ihr Antrieb." Mit der privaten Medizinischen Hochschule Brandenburg in Neuruppin und Brandenburg an der Havel soll die staatliche Universitätsmedizin nicht konkurrieren, so Schüle, sondern beide Institutionen sollen sich ergänzen.

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Der SPD-Wissenschaftspolitiker Erik Stohn sagte mit Blick auf die vergleichsweise kurze Planungszeit: "Das ist das neue Brandenburg-Tempo, mit dem wir bei Tesla vorgelegt haben." Der CDU-Gesundheitspolitiker Michael Schierack wies auf die Strahlkraft des Projekts hin. "Das kommt dem gesamten deutschen Gesundheitssystem zugute", sagte Schierack, der selbst Arzt ist. "Wir haben damit die Chance, dem Ärztemangel in allen Landesteilen strukturiert entgegenzuwirken", sagte die Linke-Abgeordnete Isabelle Vandre. Sie forderte wie die AfD, die langfristige Finanzierung zu sichern. Die Fördermittel des Bundes sind nämlich nur bis 2038
gesichert.

"Die Brandenburger dürfen am Ende nicht auf den Kosten hocken bleiben", warnte dagegen AfD-Gesundheitspolitikerin Daniela Oeynhausen. Sie fordert auch, dass an der Uni ebenfalls Zahnmediziner und Apotheker ausgebildet werden.

Sendung: Inforadio, 19.06.2024, 18:31 Uhr

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