rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Audio: rbb24 | 30.07.2024 | Sebastian Schöbel / Joe Chialo / Volker Heller / Robert Rückel | Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

Berliner Friedrichstraße

Konkrete Verhandlungen über Bibliotheks-Umzug in Lafayette-Gebäude begonnen

Das Luxuskaufhaus Galeries Lafayette in der Berliner Friedrichstraße schließt Ende Juli. Währenddessen werden die Verhandlungen darüber, ob die Zentral- und Landesbibliothek einziehen soll, konkreter.

Das Land Berlin ist in konkrete Verhandlungen eingetreten über den Einzug der Zentral- und Landesbibliothek (ZLB) in das ehemalige Kaufhaus Galeries Lafayette. Das bestätigte Kultursenator Joe Chialo (CDU) dem rbb am Dienstag. Demnach verhandelt die Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) seit rund einer Woche mit dem Besitzer der Immobilie, dem US-amerikanischen Immobilienunternehmen Tishman Speyer. Die BIM bestätigte auf rbb-Nachfrage, dass sie seit dem 22. Juli das Mandat für Verhandlungen hat.

Berliner Zentral- und Landesbibliothek

Chialo hält Angebot für Kaufpreis von Quartier 207 für "überholt"

Zusammenarbeit mit Privatwirtschaft denkbar

Über Details wie die mögliche Kaufsumme oder den Zeitplan könne er keine Angaben machen, so Chialo. Nach bisherigen Berichten verlangt das Unternehmen knapp 600 Millionen Euro. "Für uns ist klar, dass eine niedrigere Zahl herauskommen soll", so Chialo.

Zur Finanzierung des Projekts brachte der CDU-Politiker eine Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft ins Gespräch. "Wir wollen gucken, dass wir mit Investoren, die Interesse haben, in Gespräche kommen und eine Plattform geben, damit sie sich engagieren können", so Chialo. Denkbar sei zum Beispiel eine sogenannte Public-Private-Partnership. Damit dürfte er allerdings bei seinem Koalitionspartner SPD auf große Skepsis stoßen.

Stabi-Gebäude muss saniert werden

Chialo: Staatsbibliothek könnte auch in Galeries Lafayette unterkommen

Auch eine Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek sei weiterhin im Gespräch. Die habe bereits Interesse angemeldet, das Gebäude ebenfalls zu nutzen, so Chialo. Hintergrund ist die geplante Sanierung des Sharoun-Baus an der Potsdamer Straße: Um dort Platz zu schaffen, könnte die Staatsbibliothek ebenfalls in das Lafayette-Gebäude einziehen und auf diesem Wege als Mieter auch das Land Berlin beim Immobiliendeal finanziell entlasten.

Zuspruch auch vom Handelsverband

Die ZLB-Leitung hat sich bereits für den Umzug ins Quartier 207 ausgesprochen und wirbt offensiv dafür. Zustimmung kam auch vom Handelsverband, der sich davon eine Belebung der Friedrichstraße erhofft. Auch IHK-Vizepräsident Robert Rückel sprach nun von einer "vielversprechenden Möglichkeit, der Friedrichstraße neues Leben einzuhauchen". Eine Umwandlung in Büroräume, wie es der Eigentümer Tishman Speyer parallel vorbereiten lässt, müsse dagegen abgewendet werden. "Abwarten ist an dieser Stelle keine Option", so Rückel.

Sendung: rbb24 Inforadio, 30.07.2024, 18:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen