Video: rbb24 Abendschau | 24.07.2024 | Boris Hermel | Studiogast: Katrin Meyer | Quelle: picture alliance/dpa/Hendrik Schmidt
Kostenerstattung mit Senatsmitteln
"Reparaturbonus" kommt in Berlin später als geplant
Der vom Senat angekündigte Reparaturbonus muss verschoben werden. Das kündigte die zuständige Umweltsenatorin Ute Bonde (CDU) am Mittwoch an. Er soll nicht schon zum 1. September eingeführt werden wie zunächst geplant, sondern erst "Mitte September." Das sagte Bonde beim Start des neuen Netzwerks "repami", das Handwerksbetriebe und Reparaturcafés zusammenführen soll.
Viele Elektrogeräte landen im Müll, wenn sie Defekte aufzeigen. Der Berliner Senat will ab Sommer einen Bonus zahlen, wenn kaputte Geräte wieder instand gesetzt werden. In Thüringen und Sachsen laufen solche Projekte bereits erfolgreich. Von Sabine Müller
Erstattungen bis zu 200 Euro möglich
Zur Höhe des Bonus wollte Bonde keine Angaben machen. Die CDU-Politikerin bestätigte lediglich, dass der Bonus ausschließlich für Elektrogeräte gelten soll, also zum Beispiel Kaffeemaschinen, Geschirrspüler oder Waschmaschinen, aber auch für Handys und Laptops.
Ihre Verwaltung hatte zuletzt auf rbb-Nachfrage erklärt, dass in Reparaturcafés Kosten von 25 bis 200 Euro komplett erstattet würden. Im Fachbetrieb würden Kosten zur Hälfte erstattet, und zwar bei Rechnungsbeträgen zwischen 75 und 200 Euro. Beschlossen sei das jedoch noch nicht. Im Doppelhaushalt sind dafür knapp 2,5 Millionen Euro bereitgestellt worden.
Die EU will das "Recht auf Reparatur" stärken. Ein Entwurf dazu hat in dieser Woche die nächste Hürde genommen. Was er bedeuten könnte und wie Verbraucherschützer und Elektrohändler darüber denken. Von Simon Wenzel
Internetseite listet Reparaturcafés auf
In Thüringen und Sachsen gibt es bereits einen Reparaturbonus. Die Idee geht zurück auf eine neue EU-Richtlinie, mit der die nachhaltige Kreislaufwirtschaft angekurbelt und unnötiger Müll vermieden werden soll.
Unabhängig vom Reparaturbonus wurde nun das Netzwerk "repami" gestartet: Es listet auf einer Webseite [repami.de] sowohl registrierte Handwerks- und Reparaturbetriebe, die Gebrauchsgegenstände aller Art reparieren, als auch ehrenamtliche Reparaturcafés und -initiativen, in denen Menschen unter Anleitung von Experten selber Reparaturen ausführen können. Das Netzwerk hat bislang rund 60 teilnehmende Betriebe und 56 Reparaturcafés und wird vom Senat in den kommenden zwei Jahren mit 1,2 Millionen Euro finanziert.