Bildungsministerium
Kindergärten in Brandenburg sollen künftig Kinder mehr beim Umgang mit digitalen Medien begleiten. Diese sollten den Kindern als Werkzeuge gezeigt werden, um die Welt zu erkunden, heißt es im neuen Kita-Bildungsplan, den das Bildungsministerium am Montag vorstellte.
In dem Plan werden Grundsätze für die Bildung der Kita-Kinder zusammengefasst. Die Kindergärten im Land sollen sich daran orientieren. Kinder müssten darauf vorbereitet werden, verantwortungsvoll selbst gewählte Mittel zu nutzen, um Informationen zu empfangen und weiterzugeben. Beim Kommunizieren über die Medien und beim Erstellen eigener Inhalte sollen sie so unterstützt werden, wie es weiter heißt.
In dem Plan heißt es unter anderem: "Macht Medien zum Thema in Gesprächen, Spielen, Projekten und Elternabenden!" Zudem solle man mit den Kindern und Erziehungsberechtigten über Vorlieben und Ängste, über Handy-Nutzung, Werbung und Online-Spiele sprechen.
Auch das Thema gesundes Medien-Nutzungsverhalten dürfe nicht fehlen. Kinder sollten ein Gespür dafür entwickeln, wie man sich im Netz zu bewegen habe. "Kann im Netz jeder machen, was er will? Oder gibt es einen Bestimmer, Gesetze oder ein Internet-Gefängnis? Wann ist ein Passwort sicher?" Das sind Fragen aus dem Plan, die mit den Kindern besprochen werden sollten.
Der Kita-Bildungsplan streift neben den digitalen Medien auch die Bereiche Mathematik, Sport, Natur, Sprache und Kommunikation sowie Philosophie. Auch das Thema Essen findet sich in dem Plan wieder. Hier soll künftig das Kind stärker selber mitbestimmen dürfen, was auf den Teller kommt und wie viel letztlich gegessen wird. "Kinder müssen austesten können, ob sie vom Rosenkohl probieren wollen oder nicht", sagte Bianka Pergande, eine der Projektleiterinnen.
Im Bildungsplan heißt es: Die Kinder müssen "die Menge und die Bestandteile ihrer Mahlzeit wählen". Keiner werde zum Essen gezwungen - schon gar nicht körperlich. "Kinder sind Experten ihres Lebens", betonte Bildungsminister Steffen Freiberg (SPD). Es brauche auch etwas Respekt vor ihrem Recht auf Selbstbestimmung.
Zwar seien Kitas keine Schulen und das bleibe auch so, sagte Freiberg bei der Vorstellung des Plans. Doch die Grundlage für eine gelungene Bildungsbiografie werde im frühen Alter gelegt. Der Bildungsplan lege die Leitplanken fest, innerhalb derer den Kindern künftig in Alltagssituationen Wissen vermittelte werden soll. Das rund 130 Seiten umfassende Werk sei als Empfehlung zu verstehen. Künftig sollten alle Fortbildungen und Materialien für Kita-Pädagogen darauf aufbauen, so Freiberg.
Sendung: rbb24 , 29.07.2024, 13:00 Uhr
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