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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 15.07.2024 | Andreas Hewel | Quelle: dpa/Michael Bahlo

Brandenburg

Rat aus Experten überprüft künftig Klimaschutz-Maßnahmen in Brandenburg

Ein wissenschaftlicher Klimabeirat begleitet künftig die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in Brandenburg. Das zwölfköpfige Gremium, dem Expertinnen und Experten verschiedener Universitäten und Forschungseinrichtungen angehören, wurde am Montag gegründet.

Der Brandenburger Umweltminister Axel Vogel (Grüne) sagte nach der konstituierenden Sitzung in Potsdam, Ziel sei unter anderem, die mehr als 100 im Bundesland geplanten Maßnahmen zum Erreichen der Klimaneutralität 2045 zu evaluieren.

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Fünf Frauen, sieben Männer

Die fünf Frauen und sieben Männer, die in den Klimabeirat berufen wurden, sind unter anderem am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und anderen Forschungseinrichtungen und Hochschulen in Brandenburg, den Universitäten von Göttingen und Delft in den Niederlanden und am Berliner Öko-Institut tätig. Vorsitzender ist der Agrarökonom Hermann Lotze-Campen, Forschungsabteilungsleiter für "Klimaresilienz" am PIK.

Erster Klimabericht des Gremiums im nächsten Jahr

Laut Umweltminister Vogel soll mithilfe des neuen Beirats festgestellt werden, ob das Bundesland mit dem bereits beschlossenen Maßnahmenpaket auf dem richtigen Weg ist und wo es Nachsteuerungsbedarf gibt. Im Vordergrund stehe bei der Erreichung der Klimaziele in Brandenburg die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen. Der erste Klimabericht solle 2025 vorgelegt und vom Beirat bewertet werden. Die Einrichtung des Gremiums ist Teil des im März 2024 von der Landesregierung beschlossenen Klimaplans.

Die Mitglieder des Klimabeirats deckten mit ihrer Expertise alle zentralen Sektoren und Handlungsfelder des Klimaplans ab, hieß es weiter. Sie wurden den Angaben zufolge auf Vorschlag der jeweils fachlich zuständigen Ministerien vom Umweltministerium ernannt. Die Geschäftsstelle des ehrenamtlichen Beirats soll bis zum Jahresende am PIK eingerichtet werden. Der Beirat wurde zunächst für drei Jahre bis zum 31. Juli 2027 berufen.

Lotze-Campen: Vorteile betonen

Der Vorsitzende des Rats, Hermann Lotze-Campen sagte, in der Klimaschutzpolitik müssten positive Entwicklungen und Chancen stärker betont werden. So seien ein Verzicht auf das Auto und ein Umstieg auf das Fahrrad auch ein Zugewinn an persönlicher Gesundheit. Ein Verzicht auf Fleischkonsum sei auch ein Verzicht auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Schäden durch Umweltkatastrophen könnten verringert werden.

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Bei der Klimapolitik gehe es auch um die Sicherung des künftigen Wohlstands, fügte PIK-Direktor Ottmar Edenhofer hinzu. Dies sei Teil der staatlichen Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger und auch billiger als ein ungebremster Klimawandel. Edenhofer gehört dem neuen Beirat zwar nicht an, leitet aber den europäischen Klimabeirat. Die menschengemachte Erderhitzung schreite so schnell voran wie noch nie, betonte er. Hintergrund seien die anhaltend hohen Treibhausgas-Emissionen auf der Erde.

Bisher seien nur Demokratien zu einer ambitionierten Klimapolitik in der Lage gewesen, so Edenhofer. Kein autoritäres System könne es dabei auch nur im Ansatz mit der Europäischen Union aufnehmen. Die Folgen des Klimawandels in anderen Ländern seien auch eine Gefahr für die Exportnation Deutschland. Das Tempo beim Klimaschutz müsse gesteigert werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.07.24, 15:00 Uhr

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