Landtag in Potsdam
Der Brandenburger AfD-Landtagsabgeordnete Dennis Hohloch hat in Potsdam vor Grundschülern über Gruppenvergewaltigungen gesprochen. Das bestätigte die AfD-Fraktion im Landtag in einer Pressemitteilung. Unter anderem der "Spiegel" [Bezahlinhalt] und die "Märkische Allgemeine" [Bezahlinhalt] hatten zuerst darüber berichtet.
Laut den Berichten nahmen neun- bis zwölfjährige Schüler einer Potsdamer Schule nach einer Führung im Landtag an einer Gesprächsrunde mit Abgeordneten teil. Hohloch sei dazu gestoßen und habe über Geflüchtete sprechen wollen.
Es sei seine Pflicht, Kinder zu warnen und über "Gruppenvergewaltigungen" zu sprechen, sagte Hohloch dem "Spiegel". Alter schütze vor diesem "Migrationsproblem" nicht. Der 35-Jährige ist parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Landtag. Laut der Informationsseite des Landtags arbeitete er ab 2017 als Lehrer, aktuell ruht diese Tätigkeit.
Die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Landtag, Petra Budke, kritisierte Hohloch für seine Aussagen. "Besuche von Schulklassen oder Kinder- und Jugendgruppen im Landtag müssen altersgerecht gestaltet sein", teilte die Politikerin mit. Der Landtag müsse sicherstellen, dass Veranstaltungen mit Kindern und Jugendlichen keine Belastung für die Teilnehmer darstellen.
Laut AfD-Mitteilung und den Medienberichten beschwerte sich auch eine Mutter bei der Schule über den Vorfall. Hohloch kritisierte anschließend in über seine sozialen Kanäle verbreiteten Videos die Mutter für das Schreiben, das auch er erhalten habe. Er habe die Wahrheit an die Schüler gebracht, sagte Hohloch.
Die Mutter ist eine ehemalige Journalistin, die in der Medienanstalt Berlin-Brandenburg tätig ist und vor Jahren auch für den rbb arbeitete. Hohloch selbst ist Mitglied des rbb-Rundfunkrats.
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