Brandenburger CDU-Chef
Mit 1,3 Promille wurde CDU-Spitzenkandidat Jan Redmann vor zwei Wochen in Potsdam auf einem E-Scooter erwischt. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen "Trunkenheit im Verkehr". Der Politiker sagt, er habe die Promillegrenze nicht gekannt.
Die Staatsanwaltschaft Potsdam ermittelt gegen den Brandenburger CDU-Landes- und Fraktionschef Jan Redmann wegen seiner Alkoholfahrt auf einem E-Scooter. Das teilte die Behörde dem rbb am Freitag auf Anfrage mit.
Man habe die Akte Donnerstagnachmittag von der Polizei erhalten, erklärte eine Sprecherin. Der Vorwurf laute "Trunkenheit im Verkehr". Wie lange die Ermittlungen dauern, könne noch nicht gesagt werden, hieß es.
Redmann, CDU-Spitzenkandidat für die Landtagwahl im September, war vor zwei Wochen nachts auf einem E-Roller von der Polizei angehalten worden. Der Atemalkoholtest ergab 1,3 Promille. Er musste den Führerschein abgeben.
Dem rbb sagte Redmann zu Wochenbeginn auf Anfrage, er habe nicht gewusst, dass auf dem E-Roller die gleichen Promillegrenzen gelten wie am Steuer eines Autos.
An seiner Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im September will der Politiker festhalten. Dem rbb sagte Redmann, er habe sich mit seinen Kollegen im Landesvorstand beraten und "viel Rückendeckung erfahren".
Er wolle nun "noch entschlossener in den Wahlkampf gehen", so Redmann, und "durch mehr Engagement wett machen", dass er den Start in den Wahlkampf mit seiner Alkoholfahrt erschwert habe.
Von seiner Partei erhält er dabei Rückendeckung. Der Generalsekretär der Bundes-CDU, Carsten Linnemann, lobte in einem Fernsehinterview Redmanns Umgang mit dem Vorfall. Zugleich mahnte er aber auch, dass ein solcher Fehler nur einmal passieren dürfe. Auch Thüringens CDU-Chef Mario Voigt betonte, Fehler seien menschlich. Entscheidend sei, wie man damit umgehe, sagte Voigt der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf.
Die Alkoholfahrt Redmanns beschäftigte am Mittwoch auch das Landesparlament sowie den Innen- und den Rechtsausschuss, die auf Sondersitzungen über dieses Thema beraten hatten.
Die Linksfraktion hegte den Verdacht, die Staatskanzlei sei später als sonst üblich in Kenntnis gesetzt worden, damit Redmann ein Zeitfenster bekommt, um sich zunächst selbst öffentlich zu erklären noch bevor der Vorgang von den Behörden vermeldet wurde.
Das bestritt der Brandenburger Polizeipräsident Oliver Stepien in der Sondersitzung des Innen- und Rechtsausschusses im Landtag am Mittwoch und bezeichnete den Vorwurf, im Zusammenhang mit der Alkoholfahrt des CDU-Landeschefs Jan Redmann die Informationsabläufe zur Polizeikontrolle verzögert zu haben als "unhaltbar".
Sendung: rbb24 Inforadio, 26.07.2024, 12:20 Uhr
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