Woidke und Roth gedenken des deutschen Überfalls auf Polen und der Weltkriegsopfer
Am 85. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen ist mit Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Zweiten Weltkriegs und der NS-Verbrechen erinnert worden.
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erklärte anlässlich des Gedenkens am Sonntag in Berlin, die Verbrechen der deutschen Wehrmacht und das Leid Polens dürften nicht vergessen werden. Zu einer ehrlichen Auseinandersetzung mit der Geschichte gehöre auch, "immer wieder zu erklären, was zwischen 1939 und 1945 in Polen geschehen ist". Das sei auch deshalb wichtig, weil die Folgen des deutschen Eroberungs- und Vernichtungskriegs bis heute nachwirkten.
Unter der PiS-Regierung war das Amt des polnischen Deutschlandbeauftragten einige Jahre unbesetzt. Seit Juni gibt es ihn wieder: Krzysztof Ruchniewicz spricht im Interview über das Verhältnis der Nachbarn und über ihr Zusammenwachsen.
Roth betonte, eines der zentralen Projekte dieser Erinnerungskultur sei das geplante Deutsch-Polnische Haus. "Damit wollen wir ein deutliches Zeichen der Anerkennung des polnischen Leids setzen", erklärte sie. Das Bundeskabinett hatte den Angaben zufolge im Juni die Realisierung des Deutsch-Polnischen Hauses beschlossen. Nun werde der Deutsche Bundestag über die Umsetzung entscheiden, hieß es. Im Regierungsentwurf zum Kulturhaushalt 2025 seien dafür eine Million Euro vorgesehen.
Woidke und Liedtke gedenken in in Brandenburg
In Brandenburg riefen Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (beide SPD) zur stetigen Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus auf.
Die sei eine historische Verpflichtung für eine Zukunft in Frieden, Freiheit und Respekt, betonten sie. Brandenburg stehe als unmittelbarer Nachbar Polens in einer "besonderen Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten und die Brücken der Verständigung, des Austauschs und der Zusammenarbeit zu festigen", erklärte Liedtke.