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Video: rbb24 Abendschau | 18.09.2024 | Uwe Wichert | Quelle: picture alliance/dpa | Annette Riedl

Standorte in Berlin

Spranger präsentiert neue Anlaufstellen im Katastrophenfall

Die Berliner Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hat am Mittwoch in Berlin-Mitte eine neue Anlaufstelle für den Katastrophenfall vorgestellt. Dabei handelt es sich um große, weiße Zelte, die mit Tischen, Bildschirmen, LED-Leuchten und Sanitätskasten sowie Notstrom ausgestattet sind.

Diese sogenannten Katastrophenschutz-Leuchttürme sollen etwa bei flächendeckenden und längeren Stromausfällen Informationen und begrenzt auch Hilfeleistungen für Betroffene bieten. Sie würden automatisch aktiviert, wenn ein Stromausfall von mehr als drei Stunden Länge absehbar sei, so Spranger. Sie sollen auch als Erste-Hilfe-Standort und Meldestelle dienen.

Bundesweiter Warntag

Berlin ist weiterhin nicht ausreichend auf den Katastrophenfall vorbereitet

Vor einem halben Jahr wurde im Abgeordnetenhaus deutlich, dass Berlin beim Bevölkerungsschutz große Defizite hat. Die zuständigen Behörden versprachen Besserung. Doch nicht nur an Sirenen mangelt es weiterhin. Von Sabine Müller

14 von 37 Anlaufstellen einsatzbereit

Insgesamt sind in Berlin 37 solcher Anlaufstellen geplant, von denen laut Spranger zur Zeit 14 einsatzbereit sind, zum Beispiel in Mitte, Reinickendorf und Treptow-Köpenick. Über die konkreten Standorte soll im Internet und mit Flyern informiert werden.

Im kommenden Jahr soll ein neues Kompetenzzentrum für Bevölkerungsschutz und Krisenmanagement ab 2025 in der Senatsinnenverwaltung seine Arbeit aufnehmen und die Schnittstelle zu den Bezirken bilden. Für die vielen verschiedenen Aspekte des Katastrophenschutzes sind in Berlin mehr als 30 Behörden zuständig: die meisten Senatsverwaltungen, die zwölf Bezirke, Polizei, Feuerwehr und weitere Einrichtungen.

Grüne bemängeln Ausstattung in den Bezirken

Der Grünen-Innenpolitiker Vasili Franco kritisierte: "Ein Leuchtturm bringt nichts, solange er nicht leuchtet. Die meisten eingerichteten Katastrophenschutz-Leuchttürme sind bisher nicht mehr als Rathausadressen mit einem Notstromaggregat und einer Handvoll Laptops."

Im Innenausschuss sei deutlich geworden, dass die Ausstattung und Finanzierung des Katastrophenschutzes gerade in den Bezirken desaströs sei, so Franco weiter. "Selbst wenn man im Ernstfall den Anlaufpunkt findet, hilft es wenig, wenn niemand da ist, um die Arbeit vor Ort zu koordinieren." Nötig seien Notfallpläne und mehr Personal.

In einem anderen Punkt hat das Land Berlin hinsichtlich des Katastrophenschutzes noch Nachholbedarf: Vor dem bundesweiten Warntag in der vergangenen Woche teilte die Innenverwaltung dem rbb mit, dass von insgesamt 450 geplanten Warnsirenen bislang erst knapp zwei Drittel installiert seien. Am Warntag selbst konnten sie nicht heulen, da die zentrale Steuerung der Sirenen noch nicht in Betrieb ist.

Sendung: rbb24 Abendschau, 18.09.2024, 19:30 Uhr

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