Neues Verfahren
Die Mitarbeitenden in Berliner Kindertagesstätten sollen künftig noch mehr im Blick haben, wie sich die Kinder entwickeln und wo sie noch Förderbedarf haben. Dafür startet ab diesem Kitajahr das sogenannte BeoKiz-Verfahren, wie die Senatsverwaltung für Bildung und Familie mitteilte.
So sollen Kinder frühzeitig und kontinuierlich beobachtet werden, um ihre individuelle Entwicklung gezielt unterstützen zu können. Ein Schwerpunkt liege dabei auf der Sprachförderung und dem Übergang von der Kita in die Grundschule.
Die Entwicklungs- und Lernprozesse des Kindes sollen unter anderem in einem sogenannten Buch des Kindes festgehalten werden. Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) kündigte die berlinweite Einführung des BeoKiz-Verfahrens an.
Es stelle ein wissenschaftlich fundiertes Instrument zur Verfügung, um frühzeitig die Entwicklungs- und Lernprozesse von Kindern ganzheitlich zu beobachten und zu dokumentieren, sagte sie. "Besonders wichtig ist mir dabei die Anschlussfähigkeit der Bildungsinhalte an die Grundschule, denn nur ein gelungener Übergang ermöglicht eine erfolgreiche Bildungsbiografie." Das Verfahren soll ab diesem Kitajahr in rund 500 Kitas eingeführt werden und der Prozess bis zum Kitajahr 2027/28 abgeschlossen sein.
Die Pläne fallen mit der Ankündigung erneuter Streiks in Einrichtungen städtischer Trägerschaft zusammen. Die Gewerkschaften GEW (Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft) und Verdi haben Kita-Beschäftigte für kommenden Donnerstag (19. September) dazu aufgerufen, ihre Arbeit niederzulegen. Sie fordern einen besseren Betreuungsschlüssel sowie mehr Stunden für Büroarbeit für das pädagogische Personal.
Sendung: rbb24 Inforadio, 09.09.2024, 17:30 Uhr
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