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Video: rbb24 Abendschau | 07.10.2024 | Victor Marquardt, Holger Trzeczak, Sebastian Schöbel und Kerstin Breinig | Quelle: dpa/Nietfeld

Veranstaltungen zum Jahrestag

Berlin gedenkt der Opfer des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober

In Berlin und Brandenburg ist am Montag der Opfer des Terroranschlags der Hamas auf Israel vor einem Jahr gedacht worden. Der Bundespräsident prangerte bei einem interreligiösen Gottesdienst Antisemitismus an.

Genau ein Jahr nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 haben am Montag in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen stattgefunden, bei denen der Opfer des Überfalls gedacht wurde.

Am Abend wurde das Brandenburger Tor mit den israelischen Nationalfarben und den Worten "Bring them home now" (Bringt sie jetzt nach Hause) angestrahlt. Berlin sende damit ein Zeichen in die Welt, dass es an der Seite Israels stehe, sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU).

Jahrestag des Hamas-Angriffs

Festnahmen bei Pro-Palästina-Demo in Kreuzberg - Greta Thunberg unter Teilnehmern

Anlässlich des Jahrestags des Angriffs der Hamas auf Israel gab es am Montag mehrere Demos. Bei einer pro-palästinensischen Demo in Kreuzberg kam es zu Rangeleien und Festnahmen. Auch danach kam es in Neukölln zu Ausschreitungen.

Bundespräsident Steinmeier bei Gedenken in der Gedächtniskirche

Bei einem interreligiösen Gottesdienst in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin-Charlottenburg rief Bundespräsident Frank Walter Steinmeier am Montagabend dazu auf, keine Form von Antisemitismus und Judenhass zu dulden. So zerrisen viele von dem Krieg und den Toten im Nahen Osten seien, dürfe niemals hingenommen werden, dass Wohnungen von Juden markiert und beschmiert werden, dass Brandsätze auf Synagogen fliegen und jüdische Studierende an Universitäten bedroht werden.

Im Anschluss führte eine stille Demonstration von der Gedächtniskirche zum Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße. Nach Einschätzung einer rbb-Reporterin nahmen daran rund 200 Menschen teil.

Gedenken im Abgeordnetenhaus

Im Berliner Abgeordnetenhaus prangerte Parlamentspräsidentin Cornelia Seibeld (CDU) wachsenden Judenhass an. "Es grassiert eine Welle des Antisemitismus in dieser Stadt", sagte sie bei einer Gedenkveranstaltung. Israels Botschafter Ron Prosor beklagte, fast täglich finde eine "Dämonisierung und Delegitimierung des israelischen Staates" statt.

Auch am Mariannenplatz in Kreuzberg sowie am Bebelplatz in Mitte sollten am Montag Mahnwachen und Gedenkveranstaltungen für "die Opfer des antisemitischen Massakers vom 7. Oktober" stattfinden.

Am Brandenburger Tor wurden seit 5:29 Uhr, dem Zeitpunkt des Überfalls vor einem Jahr, die Namen von 1.170 Ermordeten und 255 Entführten verlesen. Am Kanzleramt erinnert eine große gelbe Schleife an die Opfer des 7. Oktober.

Jüdisches Leben in Brandenburg

"Ich bin so viel mehr als der Hass, der mir entgegenschlägt"

Tanya Raab schreibt über unangenehme Dates, koscheres Gleitgel und Antisemitismus. Die Brandenburgerin ist jüdische Aktivistin und Influencerin. Dafür bekommt sie Anerkennung, aber auch Hass und Morddrohungen. Von Margarethe Neubauer

Gedenken an Terrorangriff in Potsdam

An einer Gedenkveranstaltung auf dem Alten Markt in Potsdam haben sich rund 200 Menschen versammelt. "Es war ein Angriff gegen Israel, aber es war auch ein Angriff gegen die Demokratie", sagte die Brandenburger Landtags-Vizepräsidentin Barbara Richstein (CDU) bei der Kundgebung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg. Es gehe auch darum, allen Opfern zu gedenken - "unschuldige Zivilisten, die durch diesen Krieg in Mitleidenschaft gezogen werden".

Auf der Kundgebung waren auch iranische Flaggen zu sehen, gezeigt von Menschen, die das Gedenken unterstützten. Die Veranstaltung verlief friedlich, sehr vereinzelt waren Zwischenrufe zu hören. Unterstützt wurde die Gedenkveranstaltung vom Aktionsbündnis "Tolerantes Brandenburg", der Synagogengemeinde Potsdam und dem Verein "Neues Potsdamer Toleranzedikt".

Wegner besucht Feier von jüdischer Gemeinde Chabad

Am Vormittag nahm der Regierende Bürgermeister Kai Wegner an einer Feier in der jüdischen Gemeinde Chabad teil. "Der 7. Oktober 2023 wird für immer als ein Tag des Terrors und der Trauer in Erinnerung bleiben", schrieb der CDU-Politiker auf der Plattform X. "Der barbarische Terrorangriff auf Israel hat nicht nur das israelische Volk, sondern auch uns in Berlin tief erschüttert."

Interview | Nahost-Konflikt

"Das Herz ist groß genug, um das Leid von beiden Seiten zu sehen"

Was will ich hier als Jüdin? Was will ich als Mensch? - fast ein Jahr nach dem Massaker in Israel haben jüdische Autor:innen aufgeschrieben, wie es ihnen seitdem ergangen ist. Im Interview spricht Wahl-Berlinerin Adriana Altaras über Leben und Schreiben nach dem 7. Oktober.

Auch pro-palästinensische Demos am Jahrestag des Hamas-Abgriffs

Neben den Gedenkveranstaltungen für die israelischen Opfer des Hamas-Angriffs fanden in Berlin auch pro-palästinensische Demonstrationen statt. Am Südstern in Kreuzberg versammelten sich mehrere Hundert Demonstranten - unter ihnen auch die Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Es kam dabei mehrfach zu Rangeleien mit der Polizei, mehrere Personen wurden festgenommen.

Eine kleinere pro-palästinensische Demonstration fand am Potsdamer Platz statt. Dort verlief laut Polizei alles friedlich.

Die Polizei ist mit mehr als 2.000 Kräften im Einsatz. Bereits am Wochenende fanden Demonstrationen zum Nahostkonflikt statt, bei einer pro-palästinensichen Kundgebung in Kreuzberg gab es am Sonntag Ausschreitungen.

Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen rund 1.200 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Es war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg.

Sendung: rbb24 Abendschau, 07.10.2024, 19:30 Uhr

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