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Video: rbb24 Abendschau | 03.10.2024 | Raiko Thal | Quelle: dpa/Gollnow

Demonstration in Berlin

Zehntausende demonstrieren in Berlin gegen Waffenlieferungen

Bis zu 40.000 Menschen sind am Tag der Einheit durch Berlin gezogen, um gegen Waffenlieferungen in die Ukraine und die Stationierung von US-Raketen in Deutschland zu demonstrieren. Auf drei Routen führte der Demonstrationszug bis zum Großen Stern.

Zehntausende Menschen haben am Donnerstagmittag in Berlin an einen Sternmarsch für den Frieden teilgenommen. Im Mittelpunkt standen die Kritik an der Unterstützung der Ukraine und Israels mit Waffen, die Forderung nach Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sowie nach einem Ende des Gaza-Krieges. Zudem richtete sich die Demonstration gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland.

Die Initiatoren sprachen von rund 40.000 Teilnehmern, die Polizei von einer "unteren fünfstelligen Teilnehmerzahl". Die Polizei war mit rund 1.000 Kräften im Einsatz.

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Auch pro-palästinensische Teilnehmer

Unter anderem am Breitscheidplatz in Charlottenburg versammelten sich Teilnehmer mit Fahnen und Plakaten der Linken und des BSW. Zu sehen waren neben Friedens-, Deutschland- auch Palästina-Fahnen. Slogans wie "Diplomaten statt Granaten" oder "Stoppt den Krieg sofort - keine Waffenlieferungen in die Ukraine" waren zu lesen.

In einem der drei Protestzüge liefen auch zahlreiche Demonstranten mit, die Solidarität mit den Menschen im Gazastreifen forderten. Zum Teil waren Plakate mit Aufschriften wie "Schluss mit dem Besatzungsterror", "Nato treibt Krieg und Völkermord - Solidarität mit Donbass und Gaza" zu sehen. Vereinzelt gab es Rufe wie "Kindermörder Israel".

Wagenknecht fordert Gespräche mit Putin - Stegner wird ausgebuht

Zu der Demonstration aufgerufen hatte das Bündnis "Nie wieder Krieg". Unterstützt wurde der Demo-Aufruf unter anderem von mehreren Bundestagsabgeordneten von BSW und Linkspartei, Gewerkschaftsvertretern und Aktivisten.

Bei der Abschlussveranstaltung am Großen Stern in Tiergarten hat die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in der Ukraine gefordert. "Ich finde es sowas von nervig, wenn man uns dann immer mit der ganz großen Moral daherkommt und dass man doch aus moralischen Gründen nicht mit Putin reden darf", sagte sie.

Der SPD-Politiker Ralf Stegner wurde von Teilnehmern ausgebuht, als er von einem "russischen Angriffskrieg" und einem Recht der Ukraine auf Selbstverteidigung sprach. Stegner hatte zuvor seine Teilnahme an der Friedensdemonstration verteidigt. Er sehe kein Problem darin, mit Kritikern der Bundesregierung wie der BSW-Vorsitzenden Wagenknecht auf einer Bühne zu stehen, sagte er im rbb24 Inforadio. Sich wegen Wagenknecht aus der Friedensbewegung verdrängen zu lassen, halte er für falsch.

Ein Teilnehmer der "Nie wieder Krieg"-Demonstration diskutiert mit einem pro-ukrainischen Gegendemonstranten | Quelle: dpa/Sebastian Gollnow

Gegendemos und Aktionen am Pariser Platz und vor russischer Botschaft

In unmittelbarer Nähe zur Abschlusskundgebung fanden zwei Gegendemonstrationen statt. Mehrere hundert Menschen nahmen an einer pro-ukrainischen Demonstration teil. Sie warfen den Friedens-Demonstranten vor, den russischen Angriffskrieg zu verharmlosen.

Auf einer weiteren Gegendemonstration wurde kritisiert, dass sich zahlreiche Rechte und rechtsradikale Gruppierungen unter die "Nie wieder Krieg"-Demonstranten gemischt hätten. Obwohl die verschiedenen Demonstrationen unmittelbar nebeneinander stattfanden, kam es laut Polizei zu keinen nennenswerten Auseinandersetzungen.

Zudem wurde bei einer Protest-Aktion am Pariser Platz für die weitere Unterstützung der Ukraine zur Selbstverteidigung und einen nachhaltigen Frieden geworben. Vor der russischen Botschaft Unter den Linden legten Demonstranten in Totenkostümen am Vormittag Leichensäcke ab.

Quelle: rbb/nie-wieder-krieg.org

Sendung: rbb24 Abendschau, 03.10.2024, 19:30 Uhr

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