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Video: rbb UM6 | 06.10.2024 | Nachrichten | Quelle: dpa/ Joerg Carstensen

Nahost-Proteste in Berlin

Gedenken zum 7. Oktober - Demo in Kreuzberg vorzeitig beendet

Hunderte Polizisten begleiteten am Sonntag Demonstrationen in Berlin. Eine pro-palästinensische Demo durch Kreuzberg wurde am Abend vorzeitig beendet. In Mitte kamen viele Menschen zu einem Gedenken an die Opfer des 7. Oktobers zusammen.

Mit weiteren Demonstrationen und Gedenkveranstaltungen ist in Berlin an den Angriff auf Israel am 7. Oktober und den Gaza-Krieg gedacht worden. Rund 600 Polizisten waren im Einsatz, wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte.

Interview | Protestforscherin

"Die klassische Friedensbewegung schafft es aktuell kaum, sich Gehör zu verschaffen"

Angesichts des Ukrainekriegs ist die Friedensbewegung der 1980er heute stark zersplittert, sagt Konfliktforscherin Larissa Meier. Weil sich ein Lager nicht mehr nur auf sein Kernanliegen fokussiere, stünden Friedensgruppen vor der Spaltungsfrage.

"Demo gegen Genozid in Gaza" in Kreuzberg vorzeitig beendet

Schwerpunkt des Einsatzes war ein palästinensischer Protestzug mit dem Titel "Demo gegen Genozid in Gaza". Der Zug startete am Nachmittag am Kottbusser Tor in Kreuzberg und sollte ursprünglich zur Sonnenallee in Neukölln führen. Den Zugang zur Sonnenallee aber verweigerte die Polizei aus Sorge um Randale, die Demo sollte am Kottbusser Damm Ecke Lenaustraße um 20 Uhr planmäßig enden.

Wie Polizeisprecherin Beate Ostertag dem rbb sagte, wurde die Versammlung jedoch um 18.18 Uhr wegen "Unfriedlichkeit" bereits beendet . Zuvor habe es Flaschen- und Steinwürfe in Richtung der Einsatzkräfte gegeben. Die Polizei nahm mehrere Menschen fest. Laut Ostertag wurde dabei auch Pfefferspray eingesetzt.

Die Polizei teilte mit, dass in der Spitze rund 3.500 Teilnehmende vor Ort waren. Die Stimmung sei "stark emotionalisiert" gewesen. Schon während Demonstration habe es vereinzelt Freiheitsbeschränkungen gegeben, unter anderem weil verbotene Parolen skandiert oder Gesten gezeigt wurden. Verschiedene Gruppierungen hatten im Vorfeld zur Teilnahme aufgerufen.

Auf vorangegangenen Veranstaltungen, zu denen einige dieser Gruppen aufgerufen haben, war es zu antiisraelischen oder antisemitischen Zwischenfällen und Ausschreitungen gekommen.

Quelle: rbb

Weiterer Protest mit der Forderung nach "Freilassung der Geiseln"

Auf einem weiteren Protest am Sonntag forderten rund 500 Menschen in Berlin die Befreiung der israelischen Geiseln. Bei der Demonstration vom Brandenburger Tor über Unter den Linden zum Bebelplatz riefen die Menschen "Bring them home" ("Bringt sie nach Hause") und "Free Gaza from Hamas" ("Befreit Gaza von der Hamas"). Zudem wurde ein "dauerhafter Friede" gefordert. Zahlreiche Teilnehmer trugen Israel-Flaggen oder Bilder der am 7. Oktober 2023 entführten Geiseln. Auf einem großen Transparent stand "Gegen jeden Antisemitismus - Gemeinsam gegen linken, rechten und islamistischen Antisemitismus". Die Demo ist ohne Zwischenfälle am Nachmittag zu Ende gegangen.

Neben den Kundgebungen sind in der Stadt bis zum Abend Gebete und Mahnwachen geplant, beispielsweise vor der Kreuzberger Synagoge am Fraenkelufer. Verkehrseilnehmer müssen sich wegen der Veranstaltungen auf Behinderungen einstellen.

Zu einer Palästina-Kundgebung am Samstag waren laut Polizei weit mehr als 1.000 Demonstranten gekommen, angekündigt waren 300. Trotz vereinzelter Zusammenstöße und kurzzeitiger Festnahmen sprach die Polizei von einem "weitestgehend störungsarmen" Verlauf.

Sendung: Fritz, 06.10.2024, 13:30 Uhr

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