Senatsinitiative
Kann das Tempelhofer Feld teilweise bebaut werden oder nicht? Über diese Frage gibt es wegen des Wohnungsmangels in Berlin zunehmende Debatten. Der Senat tastet sich vor, in dem er Ideen sammeln will.
Der Senat treibt die Planungen für eine mögliche Randbebauung des Tempelhofer Feldes weiter voran. Am 13. November wird ein internationaler Ideenwettbewerb ausgelobt. Architektenbüros können in den nächsten Monaten in einem mehrstufigen Verfahren Vorschläge einreichen. Im September 2025 soll fünf Entwürfe prämiert und vorgestellt werden.
"Wir wollen einen Dialog in Gang setzen", erklärte Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD). Der Ideenwettbewerb sei dabei der Beitrag der Fachöffentlichkeit, betonte Gaebler. Zuvor hatte es bereits Veranstaltungen mit ausgewählten Bürgern in Dialogwerkstätten gegeben. Dabei hatte es massive Vorbehalte gegen eine Bebauung des Feldes gegeben.
Aktuell wäre eine Bebauung des ganzen oder von Teilen des Feldes nicht möglich, weil das Tempelhof-Gesetz dies verbietet. 2014 hatte die Mehrheit der Berlinerinnen und Berliner in einem Volksentscheid dafür gestimmt, dass auf dem Geländes des ehemaligen Flughafens alles bleibt wie es ist. Stadtentwicklungssenator Gaebler betonte dagegen, der Status Quo sei nicht "Gott gegeben". "Man muss nach 10 Jahren auch mal eine Neubewertung machen können", so Gaebler.
Der Senat hatte schon in seinen Richtlinien der Regierungspolitik festgelegt, dass eine Bebauung des Tempelhofer Feldes ausgelotet werden soll. Etwaiger Wohnungsbau an der Stelle solle ausschließlich durch Genossenschaften und landeseigene Wohnungsbaugesellschaften erfolgen, so der Senats-Beschluss.
Sendung: rbb 88.8 , 08.11.2024, 12:00 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen