Leider gibt es ein Problem beim Abspielen des Videos.
Künftiger US-Gesundheitsminister
"Unglaubliche Dinge" werde er tun, sagte der künftige US-Präsident Trump über Robert Kennedy Jr., seinen neuen Gesundheitsminister. Unglaubliche Dinge sagte Kennedy schon häufiger. Auch bei einer Corona-Demo in Berlin, die später eskalierte.
Umweltaktivist, Autor, Rechtsanwalt, Impfgegner, Verschwörungserzähler, parteiloser Präsidentschaftsbewerber: Robert F. Kennedy Junior hatte schon viele Bezeichnungen. Und nun soll der Neffe des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy und langjährige Demokrat eines der wichtigsten politischen Ämter bekleiden: Der künftige US-Präsident Donald Trump nominierte den 70-Jährigen für das Amt des Gesundheitsministers der Vereinigten Staaten [tagesschau.de].
Und auf diesem Posten hat Kennedy Großes vor: "Make America Healthy Again", die USA "wieder gesund zu machen", verkündet er in Anlehnung an Trumps Slogan "Make America Great Again".
In den letzten Jahren fiel Kennedy allerdings mit zweifelhaften und teils falschen Äußerungen auf. Bar jeder wissenschaftlichen Grundlage hatte er in der Vergangenheit behauptet, Impfungen führten zu Autismus, W-Lan verursache Krebs, und Chemikalien in der Umwelt machten Kinder zu Transgendern. Diese Behauptungen wurden mehrfach widerlegt. Sogar mehrere Familienmitglieder Kennedys distanzierten sich von ihm.
Vor allem aber während der Corona-Pandemie sorgte er mit Verschwörungserzählungen für Befremden. Bei einer Demonstration der "Querdenker" am 29. August 2020 rund um die Berliner Siegessäule gehörte Kennedy zu den Hauptrednern. Dort warnte er davor, dass die Einführung der fünften Mobilfunkgeneration (5G) dazu diene, "Menschen in eine digitale Währung umzuwandeln, um sie anschließend zu versklaven". Und weiter: "Sie nutzen die Quarantäne, um 5G in all unseren Gemeinden einzuführen und uns damit zu kontrollieren", so Kennedy. Bill Gates warf er vor, die Corona-Pandemie "seit Jahren geplant zu haben".
Zuvor hatten Zehntausende Menschen gegen die Corona-Einschränkungen protestiert. Unter ihnen waren auch Rechtsextremisten, sogenannte "Reichsbürger" und Verschwörungsideologen. Am Reichstagsgebäude, dem heutigen Sitz des Bundestags, durchbrachen mehrere Hundert Demonstranten, viele von ihnen aus der "Reichsbürger"-Szene, eine Absperrung der Polizei vor dem Besuchereingang. Mit Fahnen und Geschrei liefen sie die Treppe zum Eingang hoch, wo nur wenige Polizisten standen. Hunderte Ermittlungsverfahren laufen deshalb.
Kennedy sorgte auch in der jüngeren Vergangenheit mit teils bizarren Geschichten und Aussagen für Gesprächsstoff. So enthüllte er selbst auf einem Post auf der Plattform X im Sommer, dass er vor zehn Jahren einen toten Bären im New Yorker Central Park platziert hätte [zdf.de]. Ursprünglich habe er den von einem Transporter überfahrenen Bären selber verwerten wollen, ihn dann aber zusammen mit einem alten Fahrrad im Park so deponiert, als sei der Bär angefahren worden.
Eine weitere Tiergeschichte enthüllte Kennedys Tochter Kathleen in einem Interview aus dem Jahr 2012, das in diesem Jahr wieder auftauchte. Als diese ein Kind gewesen sei, sei bekanntgeworden, dass ein toter Wal an der Küste Neuenglands im Nordosten der USA angespült worden sei, heißt es in dem Artikel. Ihr Vater sei daraufhin mit einer Kettensäge zum Strand gefahren, habe den Kopf des Wals abgetrennt und dann mit einem Seil auf dem Dach des Autos der Familie befestigt. Grund dafür sei gewesen, dass Robert F. Kennedy gerne Tierschädel und -skelette studiere. Dazu liefen nun Ermittlungen, wie Kennedy auf einer Wahlkampfveranstaltung im September sagte.
Im Mai dieses Jahres zitierte die "New York Times" den 70-Jährigen mit einer Aussage aus dem Jahre 2012 [nytimes.com/Bezahlcontent]: Ein Arzt habe ihm gesagt, dass ein dunkler Fleck in seinem Gehirn auf einen Wurm zurückgehe, "der in mein Hirn eingedrungen und einen Teil davon gegessen" habe.
Sendung: rbb24 Inforadio, 15.11.2024, 10 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen