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Vor der Nelson Mandela Schule stehen am 12.11.2024 Menschen. Hier wird eine temporäre Schulstraße eingeweiht. (Quelle: rbb/Matthias Bartsch)
Audio: rbb88.8 | 12.11.2024 | Peter Klinke | Quelle: rbb/Matthias Bartsch

Schulstraße in Berlin-Wilmersdorf

Eltern müssen 700 Kilogramm Verkehrsschilder täglich selbst aufstellen

Um den Schulweg vor der Nelson-Mandela-Schule in Berlin-Wilmersdorf sicherer zu machen, wurde eine temporäre Schulstraße eingerichtet. Der Haken: Die Eltern müssen die schweren Verkehrsschilder täglich selbst auf- und abbauen - zwei Mal 700 Kilogramm.

Eltern sollen für die Absicherung eines Schulweges in Berlin-Wilmersdorf selbst sorgen und täglich hunderte Kilo schwere Verkehrsschilder und Baken auf- und abbauen. Ein Teil der Pfalzburger Straße vor der Nelson-Mandela-Schule wird dafür ab Dienstag zeitlich begrenzt gesperrt, wie der Verein "Changing Cities" mitteilte.

Seit Jahren kämpfen die Eltern dafür, dass die schmale Pfalzburger Straße verkehrsberuhigt wird. Nun ist laut Bezirksstadtrat Oliver Schruoffenegger (Bündnis90/Die Grünen) eine "minimalinvasive Lösung" gefunden worden.

Absperrungen zum Pilotprojekt "Schulstraße". Bruno-H.-Bürgel-Grundschule in Lichtenrade. (Quelle: rbb)

Pilotprojekt in Berlin-Lichtenrade

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Eltern müssen Hinweisschilder selbst aufstellen

Morgens zwischen 7:30 bis 8:15 Uhr wird seit Dienstag eine Dreiviertelstunde ein kurzes Stück der Straße vor dem Schulgebäude für den Autoverkehr gesperrt. Am Hohenzollerndamm sind außerdem zwei Zonen geplant, wo Eltern halten und ihre Kinder absetzen können, teilte der Verein "Changing Cities".

Für das Aufstellen und Entfernen entsprechender Hinweisschilder müssen die Eltern allerdings selbst sorgen, kritisiert "Changing Cities". Für die Beschilderung und Gestaltung sind 700 Kilogramm an Schildern und Baken nötig. Im Anschluss müssen die 700 Kilogramm wieder eingesammelt und gelagert werden. Für die Verkehrssicherheit nach Schulschluss sind derzeit keine Maßnahmen vorgesehen.

"Natürlich sorgen sich die Eltern um die Sicherheit ihrer Kinder und nehmen darum diese Verantwortung und Mühen auf sich. Aber es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass dem Bezirk und dem Land dieses Thema so egal ist – das macht sprachlos!", kommentiert Ragnhild Sørensen von "Changing Cities".

"Neunmal hin und her"

Auch das Kind von Florian Kobler geht auf die Nelson-Mandela-Schule. Er ist am Dienstag den ganzen Morgen unterwegs gewesen und hat, wie viele andere Eltern auch, mitgeholfen, alles aufzubauen.

"Auf den Hubwagen passen zwei von diesen tonnenschweren Barken, 18 Stück, also neunmal hin und her", sagt Florian Kobler. Ein paar Kilometer habe er schon gemacht und sich heute das Fitness-Center gespart.

"Geplant von den Herrschaften, die hier auch anwesend sind, ist, dass wir das nachher abbauen. Also das Gleiche nochmal. Und dann morgen wieder und dann übermorgen wieder und dann übermorgen wieder. Das ist deren Ernst. Also, Sie sehen Verwaltungshandeln in Vollendung", sagt Kobler einem rbb-Reporter.

Angelegt sei das Projekt auf drei Monate. In dieser Zeit müssen sich die Eltern darum kümmern. Danach soll darüber diskutiert werden, ob eine Dauerlösung gefunden werden kann.

Sendung: rbb 88.8, 12.11.2024, 06:00 Uhr

 

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