Wirtschaftspolitik
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) geht auf Distanz zu Tesla-Chef Elon Musk. "Der Sieg von Donald Trump ist hochproblematisch für uns. Ich hatte in den vergangenen Monaten häufiger Kontakt mit Elon Musk, ich habe mich intensiv mit ihm gestritten", sagte Steinbach dem "Tagesspiegel" (Bezahlinhalt). Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump bei der Kürzung der Regierungsausgaben helfen.
"Ich teile die politische Einstellung von Herrn Musk und Herrn Trump definitiv nicht", sagte Steinbach der Deutschen Presse-Agentur. "Davon distanziere ich mich." Er sagte aber auch: "Als Investor, Entrepreneur und Innovator schätze ich Musk nach wie vor."
Steinbach machte Musk nach eigenen Angaben Differenzen deutlich. "Ich habe klargestellt, dass ich das alles für grundfalsch halte", sagte er dem "Tagesspiegel". "Dass für uns Donald Trump kein Demokratie-Verfechter ist, sondern ein autokratischer Präsident." Steinbach sagte: "Wir waren uns einig, dass wir da nicht zusammenkommen."
Musk kündigte vor rund fünf Jahren den Bau der bisher einzigen Tesla-E-Autofabrik in Europa an. Das Werk in Grünheide in Brandenburg entstand in Rekordzeit.
Steinbach geht davon aus, dass sich Musk nach ein paar Monaten "frustriert zurückziehen" wird. "Er wird merken, dass bestimmte Positionen von Donald Trump seinen Überzeugungen total entgegenstehen, etwa beim Klimaschutz." Es werde Menschen geben, die deshalb nicht mit dem Tesla-Logo auf der Straße gesehen werden wollten. "Ich erwarte da aber keine große Welle und schon gar keine negativen Auswirkungen für Grünheide."
Die E-Auto-Krise wird nach Ansicht des Ministers keine größeren Folgen für die Tesla-Fabrik haben. "Es ist eine von vier Fabriken des Unternehmens für den Weltmarkt", sagte Steinbach. "Tesla stellt Personal ein, stockt die Belegschaft auf und wird wohl auch wieder eine weitere Schicht in Angriff nehmen."
Der SPD-Politiker sieht aber Folgen der Wirtschaftskrise für Brandenburg. "Investitionen im Batteriebereich sind, ob in Brandenburg oder anderswo, für mindestens zwölf Monate auf Eis gelegt", sagte er. "Aber auch da ist Licht in Sicht."
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 18.11.2024, 19:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen