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Video: rbb24 Abendschau | 25.11.2024 | Laurence Thio | Quelle: dpa/Schoening

Schutzräume

Bundesamt will mehr Bunker – Berlin und Brandenburg ohne öffentliche Anlagen

In einem Ernstfall gibt es derzeit nur wenige Schutzanlagen für die Bevölkerung. Nur etwa 25 Prozent der ehemaligen Bunkerräume stehen zur Verfügung, in Berlin kein einziger. Öffentliche, aber auch private Räume sollen dafür ertüchtigt werden.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Innenministerien wollen wieder mehr Bunkerräume in Deutschland einrichten. Grund dafür ist die sich verschärfende internationale Bedrohungslage. Derzeit werde "beabsichtigt, Eckpunkte für ein Schutzraumkonzept auszuarbeiten", sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums am Montag. Der Prozess werde "noch etwas Zeit in Anspruch nehmen". Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung [Bezahlinhalt] über das Vorhaben berichtet.

Laut dem Ministeriumssprecher soll systematisch erfasst werden, welche Einrichtungen für Flucht- und Schutzräume in Frage kommen. Er nannte etwa Tiefgaragen, U-Bahnhöfe und Kellerräume. Sowohl öffentliche Gebäude als auch private Räume sollen demnach ertüchtigt werden."

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So könnten innenliegende oder Kellerräume mit einfachen Mitteln kurzfristig zu sogenannten baulichen Selbstschutzräumen verstärkt werden, sagte ein Sprecher des BBK weiter. Ausführliche und einfache Handreichungen für die Bevölkerung würden hierfür erarbeitet. Vorstellbar sei auch ein digitales Verzeichnis, um die Bürger unkompliziert über "die für sie nächstgelegenen Schutzorte über das Handy" zu informieren. Denkbar wäre neben anderen Optionen beispielsweise eine App.

Wie das BBK auf Anfrage der Presseagentur AFP mitteilte, wurden Eckpunkte des Konzepts Ende Juni auf einer Innenministerkonferenz vereinbart. Derzeit stehen dem Ministeriumssprecher zufolge von ursprünglich 2.000 nur noch 579 Bunkerräume in Deutschland zur Verfügung.

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In Berlin gibt es nach Angaben der Senatsinnenverwaltung derzeit keine einsatzbereiten Bunkeranlagen. Viele seien verkauft worden und würden anderweitig genutz, sagte eine Sprecherin dem rbb. Die Erhaltung von Schutzräumen sei in Deutschland im Jahr 2007 eingestellt worden.

Inwieweit beispielsweise U-Bahnhöfe ausreichend Schutz für die Zivilbevölkerung bieten, hänge von den baulichen Vorgaben ab. Dies könne derzeit noch nicht bewertet werden. Die Senatsinnenverwaltung verweist auf online verfügbare Empfehlungen im Verteidigungsfall und zur privaten Notfallvorsorge vom BBK.

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Auch in Brandenburg keine öffentlichen Schutzräume

In Brandenburg stehen laut BBK derzeit keine öffentlichen Schutzräume zur Verfügung. Grund sei, dass in Ostdeutschland bestehende Schutzräume nach der Wiedervereinigung nicht in ein entsprechendes Schutzraumkonzept übernommen worden seien.

Laut BBK sind zentrale gelegene große Schutzräume auch nicht geeignet, da sie von den meisten Menschen im Ernstfall nicht schnell genug erreicht werden könnten. Andererseits sei die Bausubstanz in Deutschland flächendeckend so gut, dass Keller bereits guten Grundschutz vor einer Explosionsdruckwelle und gefährlichen Trümmern und Splittern bieten würden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 25.11.2024, 19:30 Uhr

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