Humboldt Forum Berlin
Der Margot Friedländer Preis ist in Berlin am Mittwochabend vergeben worden.
Ausgezeichnet wurden sechs Menschen bzw. Vereine, die sich für Toleranz, Menschlichkeit und gegen Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit einsetzen, wie die Margot Friedländer Stiftung mitteilte.
Hauptpreisträger ist der Verein Apropolis aus Burgwedel in Niedersachsen, der deutschlandweit junge Menschen für Demokratie begeistern will. Er schult junge Leute in Workshops, Vorurteile und Fake News zu erkennen, gegen Diskriminierung einzutreten und richtig zu streiten, so die Friedländer Stiftung.
Aus Berlin-Marzahn ist die "Interessensgemeinschaft Friedenstaube" des Otto Nagel Gymnasiums mit dem Margot Friedländer Schulpreis ausgezeichnet worden.
Weitere Preisträger sind der Verein Zweitzeugen aus Bünde in Nordrhein-Westfalen, das Zentrum "Barrierefrei erinnern" der Thüringer Lebenshilfe, der Hamburger Lehrer Hedi Bouden und die Schülerzeitung "josefine" der Mädchenrealschule St. Josef in Hanau.
Benannt ist der Preis nach der 103-jährigen Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer - sie übergab die Auszeichnung. "Ich engagiere mich jeden Tag dafür, dass wir nicht vergessen dürfen, was geschehen ist", erklärte die Berliner Ehrenbürgerin zur Preisverleihung. "Und ich danke allen, die sich meiner Mission mutig und engagiert anschließen. Seid Menschen."
Der Preis wurde erstmals von Friedländers eigener Stiftung vergeben und ist insgesamt mit 25.000 Euro dotiert. Jury-Vorsitzende ist die Frau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender. Von 2014 bis 2023 wurde er von der Schwarzkopf-Stiftung vergeben, allerdings mit einem anderen Konzept.
Margot Friedländer wurde 1921 in eine jüdische Familie in Berlin geboren und überlebte als einzige ihrer Familie den Holocaust. Nach mehr als 60 Jahren in den USA kehrte sie 2010 in ihre Geburtsstadt zurück. Für ihr Engagement als Zeitzeugin wurde Friedländer 2023 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.
Artikel im mobilen Angebot lesen