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Protestmarsch
In Berlin wird jährlich der Ermordung der kommunistischen Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedacht. Nelken wurden am Morgen auf dem Friedhof in Friedrichsfelde abgelegt. Bei einem Protestmarsch kam es zu Ausschreitungen.
Während des Protestmarsches im Rahmen des jährlichen Gedenkens an die kommunistischen Führer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen.
Bislang seien mehr als 20 Personen festgenommen und zehn Ermittlungsverfahren eingeleitet worden, teilte die Polizei am Sonntagnachmittag auf X mit. Nach aktuellem Stand seien 17 Polizisten verletzt worden.
Wie eine Polizeisprecherin dem rbb sagte, wurden Einsatzkräfte angegriffen. Es seien Bengalos gezündet und eine Flasche geworfen sowie Fahnenstangen eingesetzt worden. Zwischenzeitlich wurde der Demonstrationszug gestoppt.
Immer wieder wurden nach Angaben der Polizeisprecherin verbotene Parolen im Zusammenhang mit dem Nahost-Konflikt gerufen. Zu Beginn der Demo wurde dazu aufgefordert, das zu unterlassen.
Die Polizei setzte Reizgas ein. Auf Videos war zu sehen, wie die Einsatzkräfte Demonstranten durch Schieben und Drücken zurückdrängten und einige von ihnen zu Boden brachten.
Der Abgeordnete der Linke im Berliner Abgeordnetenhaus, Ferat Koçak, der der Demonstration als parlamentarischer Beobachter beiwohnte, berichtete der Tageszeitung "Junge Welt" [x.com] von Polizeigewalt. Eine Person wurde laut Koçak bewusstlos, nachdem mehrmals auf ihr Gesicht eingeschlagen wurde.
Auch die Polizei berichtete von einer Person, die bewusstlos geworden war. Die Person habe während einer Festnahme den eigentlich Tatverdächtigen unterstützen wollen und sei dabei selbst in polizeiliche Zwangsmaßnahmen geraten, wie es von Seiten der Polizei hieß, dazu zählen das Schieben und Drücken von Demonstranten. Die Person sei daraufhin bewusstlos geworden und ins Krankenhaus gekommen. "Dort leistete die Person erneut Widerstand gegen einen Polizeibeamten, um die Identitätsfeststellung zu verhindern", so die Polizei.
Wie die Polizei kurz danach bekanntgab, hat die Person einen offenen Haftbefehl. Sie werde in Polizeigewahrsam gebracht und danach der Justiz überstellt.
Nach Angaben der Berliner Feuerwehr gab es bei der Demonstration keine Schwerverletzten. Insgesamt kamen drei leicht verletzte Personen ins Krankenhaus, wie ein Feuerwehrsprecher sagte.
Die Demonstration startete am Frankfurter Tor. Sie wurde von einem linken Bündnis aus mehreren Gruppen für rund 10.000 Teilnehmer angemeldet. Die Polizei schätzte die Zahl der teilnehmenden Menschen um 11:30 Uhr auf etwa 3.000. Die zum Teil aufgeheizte Stimmung beruhigte sich im weiteren Verlauf der Demonstration.
Auch im vergangenen Jahr gab es bei der Demonstration Zusammenstöße mit der Polizei. Mehrere Menschen wurden verletzt. Es gab auch einige Festnahmen.
Die Kundgebung endete gegen 14 Uhr an der Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Städtischen Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Gudrunstraße. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer legten dort rote Nelken ab.
Bereits am Morgen hatten sich dort dutzende Menschen zum traditionellen Gedenken an die ermordeten Kommunistenführer Liebknecht und Luxemburg versammelt und Blumen niedergelegt. Mit dabei waren auch die Parteivorsitzenden der Berliner Linken, Franziska Brychcy und Maximilian Schirme.
Für den Nachmittag war zudem eine Gedenkveranstaltung in der Berliner Geschichtswerkstatt geplant, zu der sich der frühere Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) angekündigt hat.
In Berlin wird jährlich der Ermordung der Kommunistenführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedacht. Anfang Januar 1919 hatte ein Revolutionsausschuss unter Liebknecht, wie Liebknecht Mitbegründer der Kommunistischen Partei, die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt. Es gab Massendemonstrationen. Der sogenannte Spartakusaufstand wurde niedergeschlagen.
Luxemburg und Liebknecht tauchten zunächst unter, wurden aber am 15. Januar 1919 in Wilmersdorf von Mitgliedern einer Bürgerwehr festgenommen und in das Hauptquartier der Garde-Kavallerie-Schützen-Division verschleppt. Später wurden sie von Soldaten von dort weggebracht und erschossen.
Sendung: Radioeins, 12.01.2025, 12:00 Uhr
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