Daten der Verkehrsverwaltung
Der Diesel verliert in Berlin weiter an Boden: Von den neu angemeldeten Autos machen sie im Schnitt nur noch rund ein Viertel aus. Das geht aus Zahlen der Verkehrsverwaltung hervor. Die AfD interpretiert die Zahlen anders.
Der Diesel ist in Berlin weiter auf dem Rückzug. Das geht aus Zahlen der Verkehrsverwaltung zu neu angemeldeten Pkw vor, die dem rbb vorliegen.
Zwischen März und Juli 2019 wurden zwar geringfügig mehr Diesel-Pkw angemeldet als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, nämlich 61. Allerdings wurden in dieser Zeit auch deutlich mehr Benziner angemeldet als im Vorjahr: 3.362 Fahrzeuge.
Die AfD interpretiert die Zahlen dennoch als Vertrauensbeweis für den Diesel: Die Daten würden belegen, dass sich die Berliner nicht "von den Weltuntergangsszenarien des Berliner Senats irritieren" ließen, so der verkehrspolitische Sprecher Frank Scholtysek.
Der rot-rot-grüne Senat hatte zuletzt Dieselfahrverbote und Tempo 30 zur Luftreinhaltung auf mehreren Straßen eingeführt. Dennoch, so Scholtysek: "Vielfahrer, zu denen auch die Pendler zählen, können und wollen darauf nicht verzichten."
Tatsächlich aber sinkt der Anteil der Diesel-Pkw bei den Neuanmeldungen in Berlin drastisch: 2018 lag er noch bei rund 27 Prozent, 2014 sogar bei fast 40 Prozent. Im Schnitt hatte damit nur noch jeder vierte neuangemeldete Pkw in Berlin einen Diesel-Motor.
Die Luftreinhaltungsmaßnahmen des Senats dürften für die Neuanmeldungen in diesem Jahr kaum eine Rolle spielen: Laut Verkehrsverwaltung hatten alle neuen Diesel die Abgasnorm 6 und sind damit von Fahrverboten ausgenommen.
Beitrag von Sebastian Schöbel
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