Landeswahlleitung schickt falschen Andreas Otto ins Abgeordnetenhaus
Bei der Berliner Wahl zum Abgeordnetenhaus ist es zu einer weiteren Panne gekommen: Einem Politiker aus Reinickendorf wurde fälschlich ein Mandat im Landesparlament zugesprochen. Zuvor war es zu einer Namensverwechslung gekommen: Zur Wahl angetreten waren zwei Männer mit dem Namen Andreas Otto.
Während der 59-jährige Otto für die Grünen in Pankow antrat, dort mehr als 41 Prozent der Stimmen ergatterte und in das Abgeordnetenhaus gewählt wurde, war sein 54-jähriger Namensvetter für die FDP in Reinickendorf angetreten und kam dort auf 5,3 Prozent. Die Einladung für das Abgeordnetenhaus erhielt Andreas Otto aus Reinickendorf.
Nach den Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen in Berlin kündigt der Innensenator Konsequenzen und eine lückenlose Aufarbeitung an. Im rbb räumt er zugleich ein: Manche politischen Entscheidungen müssten hinterfragt werden.
Dem Grünen Andreas Otto vergeht das Lachen
Sein Pankower Namensvetter bestätigte auf rbb|24-Anfrage die Verwechslung: "Das ist letztlich einfach ein Benachrichtigungsfehler. Darüber kann man lachen, allerdings ist es im Kontext der vielen Wahlpannen doch wieder ernst", so der Grünen-Politiker.
Er gehe davon aus, dass er für die konstituierende Sitzung des Abgeordnetenhauses am 4. November noch die Benachrichtigung erhalte. Von der Landeswahlleitung habe er noch nichts vernommen, weder eine Entschuldigung für den Fehler noch das Versprechen einer Korrektur seien bislang bei ihm eingetroffen. "Ich bekomme bestimmt noch einen Brief", so der Pankower Otto.
Schulden, Drogen, BER - Berlin hat es immer wieder geschafft, seine offensichtlichen Mängel als Folklore abzufeiern. Doch für die Pannen-Wahl am 26. September gibt es keine typischen Berlin-Ausreden mehr, kommentiert Sebastian Schöbel.
Andreas Otto (FDP) zieht in die BVV
Der Reinickendorfer Otto soll schon am Freitag die offizielle Bestätigung unterschrieben von Landeswahlleiterin Petra Michaelis erhalten haben, wie die "B.Z." berichtete. Der habe dies am Freitagabend mit Erstaunen registriert. Der FDP-Politiker habe neben seiner Kandidatur für das Abgeordnetenhaus auch für die Reinickendorfer Bezirksparlament kandidiert - und den Einzug in die Bezirksverordnetenversammlung geschafft.