Wahlverluste der CDU in Berlin
Die CDU ist bei der Abgeordnetenhauswahl nur auf Platz drei hinter SPD und Grünen gelandet. Auch ihr Bundestagsergebnis ist in Berlin schwach. Nach den Verlusten kritisiert Mario Czaja den Wahlkampf - man habe die Ziele nicht ausreichend betont.
Der Berliner CDU-Politiker und Ex-Sozialsenator Mario Czaja hat die Wahlstrategie seiner Partei um Spitzenkandidat Kai Wegner in Berlin kritisiert. "Ich glaube, wir haben keine Wechselstimmung in Berlin erzeugt", sagte der neu in den Bundestag gewählte Abgeordnete am Montagabend im rbb-Fernsehen. Die Berliner CDU habe es versäumt, etwa in der Bildungs-, Wirtschafts- oder Verkehrspolitik sehr klar zu sagen, was sie eigentlich wolle. "Wenn man das nicht klar sagt und nur sagt, wir sind gegen Rot-Rot-Grün, ist das aus meiner Sicht zu wenig", erläuterte Czaja.
Der Politiker forderte, die Berliner Ost-Kreisverbände der Partei stärker einzubinden. "Der Zweitstimmenzuwachs der Berliner CDU kommt weitgehend aus dem Ostteil der Stadt. Es wäre, glaube ich, gut, wenn wir noch stärker da hingucken, wo kommen die Erfolge her", so Czaja.
"Die CDU braucht eine breite Aufstellung und muss weiter darauf achten, Frauen und Männer, Ost und West ganz einzubinden", fügte er angesprochen auf Personalfragen hinzu. "Es macht keinen Sinn, sich einfach nur in einen kleineren Kreis von einzelnen Bezirken zurückzuziehen, daraus Mehrheiten zu ziehen. Ich glaube, diese Botschaft ist aus dem Wahlergebnis sehr deutlich geworden."
Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus kam die CDU mit 18,1 Prozent nur auf Platz drei hinter SPD und Grünen. Auch ihr Bundestagsergebnis in Berlin ist mit 15,9 Prozent schwach. Czaja gewann bei der Bundestagswahl überraschend das Direktmandat in Marzahn-Hellersdorf und schlug damit Seriensiegerin Petra Pau von der Linken. Für ihn ist das ein persönlicher Triumph, nachdem er bei der Aufstellung der CDU-Landesliste für die Bundestagswahl nicht zum Zuge kam. Pau konnte zum ersten Mal seit 1998 kein Direktmandat holen.
Sendung: Abendschau, 27.09.2021, 19:30 Uhr
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