Zwei Direktmandate verteidigt
Die AfD hat bei der Wiederholung der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus insgesamt leichte Gewinne verzeichnet und ihre Wahlkreise von der Erstausgabe der Wahl 2021 verteidigt. In "Marzahn-Hellersdorf 1" und "Marzahn Hellersdorf 3" gewann die AfD bei Erst- und Zweitstimmen.
Auch in einigen umliegenden Wahlbezirken konnte die AfD von der Neuwahl profitieren. Obwohl sie absolut betrachtet sogar weniger Stimmen als 2021 sammelte, steht sie prozentual besser da.
Die beiden Gunnar Lindemann und Jeanette Auricht gewannen wie schon 2021 ihre Wahlkreise in Marzahn Hellersdorf 1 und 3, beide AfD-Kandidaten siegten dabei deutlicher als letztes Mal. Lindemann konnte sich von 22,7 auf 28,8 Prozent der Stimmen verbessern, Auricht sammelte 25,9 statt 22 Prozent der Stimmen - und das, obwohl beide absolut weniger Stimmen sammelten.
Vor allem die Linke, die 2021 in den beiden Wahlkreisen in Marzahn-Hellersdorf nur knapp hinter den AfD-Kandidaten gelegen hatte, verlor in den betreffenden Bezirken deutlich an Stimmen.
Bei den Zweitstimmen landete die AfD in den Wahlbezirken "Marzahn-Hellersdorf 2", Marzahn-Hellersdorf 6" und "Pankow 1" jeweils auf Platz zwei und verbesserte damit ihr Ergebnis zur Wahl von 2021 teilweise deutlich. In allen drei Wahlkreisen war die Partei zuvor nur dritt- oder viertstärkste Kraft.
Auch insgesamt verbesserte die AfD ihr Ergebnis um 1,1 Prozent - und das obwohl sie insgesamt von 7.902 Menschen weniger gewählt wurde. Möglich machen das die niedrige Wahlbeteiligung und hohe Verluste anderer Parteien. Die AfD ist die einzige Partei, bei der es zu dieser Konstellation kam.
Von den fünf besonders erfolgreichen Wahlkreisen konnte die Partei nur im Wahlkreis Pankow 1 auch tatsächlich mehr Wähler gewinnen als zuletzt. In den üblichen Wahlkreisen verlor die AfD sogar einige Stimmen. Auch die erfolgreichen Politiker Lindemann (104 Stimmen weniger als 2021) und Auricht (470 Stimmen weniger) verloren absolut Wähler, profitierten aber davon, dass ihre Konkurrentinnen und Konkurrenten deutlich mehr Stimmen verloren und sich diese anders verteilten als zuletzt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 13.02.2023, 9 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen