Enge Wahlkreise bei Berlin-Wahl
Bei der Wahl 2021 wurde in sieben Wahlkreisen das Direktmandat mit weniger als 200 Stimmen Unterschied entschieden. Dieses Mal gilt das nur für drei Wahlkreise. Eine besondere Rolle spielt dabei Lichtenberg 3. Von H. Maier-Borst und W. Bleckmann
Wenige Stimmen können darüber entscheiden, ob ein Politiker oder eine Politikerin mit einem Direktmandat ins Berliner Abgeordnetenhaus einzieht. Oder eben nicht. Nach aktuellem Stand liegen in folgenden Wahlkreisen Politikerinnen und Politiker dieser Parteien besonders knapp vorne:
Konkret betroffen sind davon die folgenden Kandidatinnen und Kandidaten.
Besonders knapp geht es im Wahlkreis Lichtenberg 03 zu. Dort gewann 2021 noch mit einem mehr oder minder soliden Vorsprung von 302 Stimmen Claudia Engelmann (Die Linke) vor Karsten Strien (SPD). Nun hat Engelmann wohl ihren Wahlkreis verloren, mit gerade einmal zehn Stimmen. Aber eben nicht gegen die SPD sondern gegen Dennis Haustein von der CDU.
Insgesamt sind deutlich weniger Wahlkreise so knapp entschieden worden wie 2021. Die beiden anderen knappen Ergebnisse mit unter 200 Stimmen Differenz kamen in Marzahn-Hellersdorf 03 und Lichtenberg 06 zustande. 2021 wurde Marzahn-Hellersdorf 03 mit gerade einmal 250 Stimmen von der AfD gewonnen.
Lichtenberg 06 allerdings war bei der letzten Wahl noch mit einem Vorsprung von 1.454 Stimmen deutlich in der Hand der SPD. Dieses Mal ist es hier ein allerdings ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und Linke. Somit stehen sowohl Lichtenberg 06 und Lichtenberg 03 stellvertretend für die Krise der Berliner SPD, die ihr schlechtestes Wahlergebnis seit der Wiedervereinigung einfuhr. War man bei der letzten Wahl noch klarer Sieger oder zumindest ein ernst zu nehmender Konkurrent, so ist man 2023 weit davon entfernt.
Beitrag von Haluka Maier-Borst und Wanda Bleckmann
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