Der Grünen-Politiker Stephan von Dassel ist am Donnerstag (27.10.) zum neuen Bürgermeister von Mitte gewählt worden. Er löst Christian Hanke (SPD) ab. SPD und Grüne haben eine Zählgemeinschaft gebildet, auch die Linke unterstützt von Dassel. In seiner Verantwortung liegen die Ressorts Finanzen und Personal.
Sein Stellvertreter ist Ephraim Gothe (SPD). Er übernimmt von Carsten Spallek (CDU) das Ressort Stadtentwicklung. Spallek ist nun für die Themen Schule und Facilty Management zuständig. Sabine Weizler (Grüne) bleibt Stadträtin für Kultur, Bildung und Umweltschutz. Das Ressort Jugend und Bürgerdienste ist noch nicht besetzt. Der Kandidat der Linken Sven Diedrich hatte seine Kandatur zurückgezogen.
Christian Hanke (SPD), Bezirksbürgermeister und Leiter der Abteilung Gesundheit, Personal und Finanzen
Stephan von Dassel (Grüne), Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Leiter der Abteilung Soziales und Bürgerdienste
Carsten Spallek (CDU), Bezirksstadtrat und Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Ordnung
Sabine Weißler (Grüne), Bezirksstadträtin und Leiterin der Abteilung Weiterbildung, Kultur, Umwelt und Naturschutz
Sabine Smentek (SPD), Bezirksstadträtin und Leiterin der Abteilung Jugend, Schule, Sport und Facility Management
Nach Friedrichshain-Kreuzberg hat Mitte die zweithöchste Bevölkerungsdichte unter den Berliner Bezirken. Die Bevölkerungszahlen steigen weiter, während der Platz für neuen Wohnraum hier im Innenstadtbereich begrenzt ist. Eine umfangreiche Wohnbaupotenzialstudie hatte für den Zeitraum von 2011 bis 2020 in den drei Altbezirken Mitte, Tiergarten und Wedding ein Neubaupotenzial von etwa 17.500 Wohneinheiten ermittelt. Insgesamt sind in den vergangenen fünf Jahren im gesamten Bezirk 11.114 neue Wohnungen genehmigt worden, damit war Mitte in Berlin Spitzenreiter. Doch es gibt auch Widerstände gegen Bauprojekte: Im Juni lehnte das bezirkliche Stadtentwicklungsamt den Bau eines 19-geschossigen Wohnhochhauses auf der Fischerinsel ab, denn er füge sich nicht in die Eigenart der näheren Umgebung.
Die einen empfinden sie als grau und hässlich, die anderen als ein Quartier von stadthistorischer Bedeutung: Die DDR-Plattenbauten an der Wilhelmstraße in Berlin-Mitte sollen nach dem Willen der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) erhalten bleiben. Auf Initiative der BVV beschloss das Bezirksamt im Juni 2016 eine Verordnung, um die städtebauliche Eigenart dieses Ensembles zu bewahren. Die neue Verordnung soll für ein Gebiet zwischen Behrenstraße, Wilhelmstraße, Mohrenstraße und Voßstraße gelten. Wenn die Eigentümer die Häuser abreißen, anders nutzen oder baulich verändern wollen, brauchen sie dazu künftig die Genehmigung des Bezirksamtes.
Mit Informationen von Petra Fischer
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