
Bundeswahlausschuss
Es bleibt dabei: Der neue Bundestag besteht aus CDU/CSU, AfD, SPD, Grünen und Linken. Dem nun festgestellten endgültigen Ergebnis der Wahl zufolge scheitert das BSW an der Fünf-Prozent-Hürde - wenn auch noch knapper als beim vorläufigen.
Der Bundeswahlausschuss hat am Freitag das endgültige Ergebnis der Bundestagswahl vom 23. Feburar festgestellt. Im Vergleich zum vorläufigen Ergebnis bleibt die Sitzverteilung unverändert.
Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) ist nach dem endgültigen Ergebnis der Bundestagswahl nur um gut 9.500 Stimmen am Einzug in das Parlament gescheitert. Die erstmals bei einer Bundestagswahl angetretene Partei, an deren Spitze vor allem ehemalige Linken-Politiker stehen, kam auf 2,473 Millionen Zweitstimmen, wie Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Freitag mitteilte. Das sind 4,981 Prozent der gültigen Stimmen. Zur Fünf-Prozent-Hürde fehlen ihr damit rechnerisch 9.528 Stimmen. Nach dem in der Nacht nach der Wahl festgestellten vorläufigen Ergebnis waren es noch mehr als 13.000.
Insgesamt seien 7.425 abgegebene Stimmen mehr als gültig gewertet worden, erklärte die Bundeswahlleiterin.
In Berlin hat das BSW dem endgültigen Ergebnis zufolge 6,7 Prozent der Zweitstimmen bekommen, in Brandenburg 10,7 Prozent.
Das Bundesverfassungsgericht hatte einen Eilantrag des BSW auf eine sofortige Neuauszählung der Wahl am Donnerstagabend als unzulässig abgelehnt. Die Karlsruher Richter verwiesen auf das normale Wahlprüfungsverfahren.
Ein Einzug des BSW in den Bundestag war nicht nur für die Partei von Sahra Wagenknecht eine Zitterpartie. Hätte sie den Sprung ins Parlament geschafft, hätte es für CDU/CSU und SPD nicht für eine Mehrheit der 630 Sitze gereicht.
An der Sitzverteilung und den Zweitstimmenanteilen der übrigen Parteien hat sich gegenüber dem vorläufigen Ergebnis nichts geändert.
CDU/CSU kommen auf zusammen 28,5 Prozent und 208 Sitze, die SPD auf 16,4 Prozent und 120 Sitze. Die AfD stellt im neuen Bundestag mit 20,8 Prozent 152 Mandatsträger, die Grünen erreichen mit 11,6 Prozent 85 Mandate, die Linke kommt auf 8,8 Prozent und damit 64 Abgeordnete. Einen Abgeordneten stellt der SSW, die Partei der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein, für die die Fünf-Prozent-Hürde nicht gilt. Die FDP ist mit 4,3 Prozent nicht mehr im Bundestag vertreten.
Die Wahlbeteiligung lag unverändert bei 82,5 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit fast 40 Jahren. Bei der Wahl von 2021 waren es 76,4 Prozent gewesen.
Der Anteil der Briefwähler sank deutlich auf 37,0 Prozent. 2021 hatte er einen Rekordwert von 47,3 Prozent erreicht. Bayern hatte 2025 mit 52,2 Prozent den höchsten Anteil an Briefwählerinnen und Briefwählern, Thüringen mit 25,6 Prozent den geringsten Anteil.
Die Parteien und alle Wahlberechtigten können noch bis zum 23. April Einspruch einlegen. Davon könnte möglicherweise das Bündnis Sahra Wagenknecht Gebrauch machen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.03.2025, 12:22 Uhr