Nach Ausschreitungen in Sommerbädern - Bäder-Betriebe schließen Sprungtürme und Rutschen in Neukölln und Pankow

Do 22.06.23 | 15:35 Uhr
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Symbolbild: Die Rutsche im Sommerbad Pankow (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: rbb24 Inforadio | 22.06.2023 | Interview Matthias Oloew, Sprecher Berliner Bäderbetriebe | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Randale am Sprungturm, Schlägerei an der Rutsche, Räumung durch die Polizei: Die Berliner Bäder-Betriebe ziehen erste Konsequenzen nach den Vorfällen der letzten Tage: Sprungtürme und Rutschen in Neukölln und Pankow sind erstmal für alle dicht.

Die Ausschreitungen im Columbiabad in Berlin-Neukölln und im Sommerbad Pankow haben bis auf Weiteres Konsequenzen für den Betrieb der Anlagen. Die Berliner Bäder-Betriebe teilten am Donnerstag mit, dass "ab sofort die Großrutschen und die Sprungtürme in den Sommerbädern Neukölln und Pankow geschlossen werden". Dies geschehe, um "die Sicherheit aller Badegäste und unserer Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten".

Columbiabad in Berlin-Neukölln wegen Schlägerei geräumt

Das Columbiabad in Berlin-Neukölln ist am Mittwochabend nach Randalen an der Großrutsche geräumt worden. Eine Gruppe von 40 Jugendlichen sollen laut der Meldung der Bäder-Betriebe an die Polizei die Rutsche im Columbiabad besetzt und gepöbelt haben. Als Polizisten im Bad eintrafen, hatte sich die Lage schon wieder beruhigt. Das Bad wurde trotzdem geräumt.

Erst am Montag war es im Sommerbad Pankow zu einem Polizeieinsatz gekommen. Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen eskalierte dort ein Streit. Es kam zu einer Schlägerei, an der laut Polizei rund 30 Menschen beteiligt gewesen sein sollen.

Schwimmmeister fordern stärkere Präsenz der Polizei

Die Polizeigewerkschaft GdP fordert wegen der Vorfälle strengere Einlasskontrollen bei Schwimmbädern. Das sei wegen der wiederholten Gewalteskalationen in der Vergangenheit nötig. So sollen nach Vorstellung der Gewerkschaft künftig private Sicherheitsdienste am Eingang der Bäder für Ordnung sorgen. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Jochen Kopelke, hält eine zusätzliche Videoüberwachung des Eingangsbereichs für angebracht. Auch Hausverbote sollten schneller ausgesprochen werden können.

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister fordert zudem eine stärkere Präsenz der Polizei - sie selbst würden immer seltener als Respektspersonen wahrgenommen, sagte Verbandspräsident Peter Harzheim.

Sendung: rbb24 Inforadio, 22.06.2023, 14:45 Uhr

36 Kommentare

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  1. 36.

    Weiterer Vorschlag: Wasser ablassen! Hilft gegen dieses Problem, der Kollateralschaden ‚Baden dann unmöglich‘ muss im Sinne der Ruhe, Ordnung und Sicherheit halt in Kauf genommen werden……

  2. 35.

    Wie viele Kosten und Einschränkungen denn noch? Jahrzehntelang haben wir mühevoll alttestamentarische u. mittelalterliche Strukturen halbwegs überwunden u. Handlungsalternativen gelernt, um nun genau diese Strukturen wieder einführen zu lassen? Zum Dank schränken wir uns ein, statt zu baden und frei zu sein, und finanzieren auch das noch?

    Menschen flüchten vor solchem Verhalten in anderen Ländern – um es, hierher importiert, wiederzufinden?

    Geforderte Kleidervorschriften an Schulen, aha.

    "mehr Polizeipräsenz gefordert",

    Rutschen-Verbot, um "die Sicherheit aller Badegäste und unserer Kolleginnen und Kollegen zu gewährleisten"

  3. 34.

    Wie wäre es mal mit Anti-Gewalt-Training für Leute, die sich nicht im Griff haben?
    Das Aussperren aus Freibädern, Fußballstadien usw. hilft wenig gegen die zunehmende Gewalt in unserer Gesellschaft. Das beschränkt sich nicht nur auf einzelne Gruppen, sondern geht quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen.

  4. 33.

    Stimme zu, das ist schon alles bescheiden. Noch dazu kommt dass der eine Kumpel am Einlass seinen anderen Kumpel in der Schlange halt leider trotzdem reinlässt. Aber die Zustände sind untragbar, übrigens vor allem für das Personal!!! Also ich würde am Wochenende vielleicht eine Stunde später öffnen und die Kapazitäten umplanen, aber ganz ehrlich..das findet sich.

  5. 32.

    Müsste dann wohl so sein, ja. So gemütlich ungeregelt wie es jetzt ist, geht es ja leider offensichtlich nicht.

  6. 31.

    Und auf welchem Baum wächst das zusätzliche Personal? Wenn es Personal gäbe - woher soll das Geld dafür kommen?

  7. 30.

    Leider gibt's zur Kollektivstrafe keine Alternative. Zum Kontrolle der Hausverbote fehlt das Personal. Sonst bliebe nur die komplette Schließung der Bäder

  8. 29.

    "Warum nicht konsequent Hausverbote aussprechen? " Und wer soll das wie kontrollieren? Dazu müsste es eine Datenbank geben (die Datenschutzerklärung werden sich freuen). Und - haben Sie einen Ausweis mit, wenn Sie ins Freibad gehen?

  9. 28.

    Echt?. Zu welcher Zeit war das ungefähr?
    Interessant zu wissen wäre auch, wenn der Bengel gesagt hätte " Ne ich sitze nicht am Turm, dann geh ich lieber nach Hause".

  10. 27.

    Ein paar Rotzloeffel können sich nicht benehmen und alle anderen Badegäste müssen leiden. Kollektivstrafen werden das Problem auch nicht lösen.

  11. 26.

    Dann nehme ich meinen Kommentar zurück und es ist kein Berliner Problem, dann ist es eben von Jahr zu Jahr schlimmer geworden und meine Wahrnehmung ist dadurch getrübt das ich Berlin erst in den letzten Jahren kennen gelernt habe und in anderen deutschen Städten zeitlich eben früher gelebt habe. Wirklich traurige Entwicklung.

  12. 25.

    Das Ganze ist übrigens kein reines Berliner Problem. Wie man bei tagesschau.de nachlesen kann, trifft es mehrere Großstädte in Deutschland. In Mannheim z. B. gab es am Sonntag eine Freibadschlägerei mit etwa 40 Beteiligten.

  13. 24.

    Was genau erhofft man sich von dieser Art der Symptombekämpfung?

    Die Ursachen liegen woanders und das ist auch offensichtlich, wenn sich die chronologische Entwicklung ansieht.

    Schade, dass hier wieder nur Symbolpolitik betrieben wird.

  14. 23.

    " Klar gibt es solche Chaoten überall aber die Konzentration ist in Berlin erschreckend hoch."

    Das ist erwiesen einfach nur Quatsch.

  15. 22.

    Also ich bin mit fast 60 inzwischen weit über 13 und ich bin ein Mann darf ich jetzt auch nicht mehr ins Freibad? Aber ich weiß was sie meinen wenn ich mir anschaue was in der Straßenbahnlinie 50 vom Wedding hier nach Pankow schwappt braucht man sich nicht wundern wenn es hier immer wieder Ausschreitungen gibt. Diese Testosteron gesteuerten Jugendlichen können sich einfach nicht beherrschen.

  16. 21.

    Sehr bedenklich, dass mittlerweile viele Menschen die Freibäder meiden, weil dort "Gruppen junger Männer" keinerlei Respekt haben und meinen sie wären die Größten. Kein Wunder, dass das vielen mittlerweile aufstößt. Aber über verfehlte Integration wird leider sehr selten diskutiert. Warum eigentlich ?

  17. 20.

    Richtig so. Das Abkühlen im Nass ist bereits eine ausreichende Genugtuung.
    Und auch sonst: Auf kreischende Kids die eine Piste runterrasen und den unnützen Arschbomben meist von Teenies,
    können alle Beteiligte im Grunde gut verzichten.

  18. 19.

    Das Ganze mit der Verrohung und Respektlosigkeit sowie Mangel an Rücksichtnahme ist kein Freibadproblem.
    In Spandau-Süd (Halle) bspw. waren gestern in den Duschen 6-7 Mädels im Grundschulalter (ca.5./6.Kl.), die nicht beabsichtigten, zu duschen, sondern sich nur (bekleidet) eine gefühlte Ewigkeit unter die heißen Brausen gestellt und teilweise sogar auf den Fußboden gesetzt haben, um zu verweilen und lautstark dabei zu quatschen.
    Andere Badegäste, die zur Körperreinigung den Bereich betreten haben, u.a. eine alte Dame mit Gehbehinderung, wurden überhaupt nicht registriert geschweige denn Platz gemacht.
    Die Gespräche ließen übrigens tief blicken, es wurde über die Anzahl der bereits erhaltenen Tadel in der Schule u.ä. diskutiert. Ach ja, und dass es libanesische Mädchen waren, erfuhr man bei der Gelegenheit auch noch. (Letzteres sage ich übrigens wertungsfrei. Aber interessant zu erfahren.)

  19. 18.

    Ja,liebe Milli du hast vollkommen Recht.Sehr kindisch.Das schlimmste ist,die wollen als erwachsen anerkannt und ernst genommen werden.Die dürfen dann auch noch ab 16 wählen.Sag ich nur Kinderkacke.

  20. 17.

    "Bei uns in Spremberg gibt es einen Bademeister. Wenn der pfeift Zucken schon alle zusammen und hoffen das es nicht wegen ihnen ist."
    Das war früher in Berliner Freibädern ebenso, z.B. als Strafe 10 min. am Turm sitzen während die anderen planschten.
    Berlin hat sich verändert.........

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