Ostprignitz-Ruppin - Kreistag beschließt Hilfspaket für Uniklinikum Neuruppin

Do 22.02.24 | 09:27 Uhr
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Originalbild: Protestkundgebung für erhalt der Fachkliniken vor der Klinik in Neuruppin am 21.02.2024. (Quelle: rbb/Björn Haase-Wendt)
rbb/Björn Haase-Wendt
Video: rbb24 | 22.02.2024 | Kristina von Keyserling | Bild: rbb/Björn Haase-Wendt

Am Uniklinikum in Neuruppin ist die Schließung der Fachkliniken für HNO- sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie vom Tisch. Der Kreistag von Ostprignitz-Ruppin hat am Mittwochabend auf einer Sondersitzung mit großer Mehrheit beschlossen, dass die Fachkliniken erhalten bleiben. Allerdings in veränderter Form.

Die beiden Fachabteilungen sollen künftig zusammen mit der Neurochirurgie zu einer sogenannten "Kopfklinik" zusammengefasst werden. So seien etwa Einsparungen bei den Chefärzten möglich.

13 Millionen als Zuschuss und Kredit

Außerdem unterstützt der Landkreis die Klinikgesellschaft in diesem Jahr mit einem Zuschuss von drei Millionen Euro, hinzu kommt ein Kredit von zehn Millionen Euro, um das Finanzloch des Krankenhauses zu stopfen. Im Gegenzug soll die Klinikleitung ein Sanierungskonzept erarbeiten lassen, um die Finanzsituation verbessern.

Harte Einschnitte bei Investitionen und Projekten

Das Hilfspaket ist allerdings mit harten Einschnitten bei Investitionen und Projekten im Kreis verbunden - etwa bei der Sanierung von Straßen, der Förderung von Kultur, Sport und Sozialem. Auch Investitionen in den Rettungsdienst und Schulen sollen reduziert werden - insgesamt geht es um 6 Millionen Euro. Außerdem sollen die Städte und Gemeinden rund drei Millionen Euro zusätzlich an den Landkreis in diesem Jahr über die sogenannte Kreisumlage abgeben.

Vor der Sitzung im Oberstufenzentrum in Neuruppin hatten am Mittwochabend nochmals rund 250 Ostprignitz-Ruppiner, darunter Klinikmitarbeiter, niedergelassene Ärzte und Patienten, für den Erhalt der beiden Fachkliniken demonstriert.

 

Sendung: rbb24 , 22.02.2024, 13:00 Uhr

4 Kommentare

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  1. 4.

    Aha, das der Kreis Überschusse hat, ist mir neu.
    Wahrscheinlich wird deswegen auch beim sozialen gespart. Wegen der vielen Ueberschusse :)

    Menschenrechte gelten in Deutschland, der EU eh immer weniger. Hauptsache die Oberschicht und Reichen werden immer reicher. Was wäre Deutschland nur ohne Familie Schwarz mit seinen 4 Milliarden Geldvermoegen.
    Da sind die paar Millionen Steuergelder der Mittelschicht ja Peanuts. Und ja, die Mitte zahlt proportional am meisten! Das Steuerrecht ist nämlich interessant :)

  2. 3.

    Das ist schön für das KH, wenn es einen Landkreis gibt, der aus eigenen Überschußmitteln helfen kann. Die wenigsten Landkreise in BRB werden aber Überschußmittel in Millionenhöhe haben, die sie zuschießen können, gewöhnlich sind in BRB die Kreise und kreisfreien Städte eher selbst schon verschuldet.

  3. 2.

    Gesundheit darf kein Geschäft sein, die medizinische Versorgung muss wieder in die Öffentliche Hand zurückkehren.

  4. 1.

    Und wie will das KH in Zukunft arbeiten ohne ständig vom Landkreis finanziell subventioniert zu werden!?!
    Mit unnötigen OP 's?
    Meiner Meinung nach ist das KH völlig aufgeblasen und muss immer subventioniert werden! Das steht in keinem Verhältnis zur Qualität des KH. Den Umgang mit Patienten.

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